Frage an Markus Jordan von Lutz S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Sievers,

das Thema Wald ist derzeit sehr aktuell und im Rahmen der Klimakatastrophe ein wichtiger Aspekt.

Die Holzwirtschaft hat überwiegend auf den „Brotbaum“ Fichte gesetzt. Davon sind z.B. in Nds. seit 2018 über 50% abgestorben. Auf ca. 3.000 qkm ist der Wald in Deutschland komplett abgestorben. Die Steuerzahler*innen bezahlen jetzt die nicht mehr kostendeckende „Räumung“ mit Großgeräten. Dabei wiederum wird die Funktion des Ökosystems weitgehend und teils irreversibel zerstört durch:

* Entfernen der Holz-Biomasse aus dem Stoffkreislauf des Waldes
* Verringerung der Wasserspeicherung in den besonnten, durch verformte Rückegassen drainierten und verdichteten Böden
* Zerstörung des kühlenden und vor Spätfrost schützenden Waldbinnenklimas
* Abschwemmung und Zersetzung von fruchtbarem Humus
* Nitratauswaschung ins Boden- und Grundwasser
* Emission von CO2 und noch viel klimaschädlicherem Lachgas und Methan aus den Kahlschlägen
* Umwandlung des Waldes von einer THG-Senke in eine THG-Quelle

Wir GRÜNE wollen den Wald wieder in naturnahe, artenreiche und klimastabile Waldökosysteme verwandeln, die widerstandsfähiger sind als Monokulturen. Sie halten den Wasserkreislauf in Balance und die Böden fruchtbar, speichern Kohlenstoff, reinigen die Luft, sind der Lebensraum zahlreicher bedrohter Tiere, Pflanzen und Pilze, produzieren Rohstoffe und dienen der Erholung und Gesundheitsvorsorge. Wir fördern die Entwicklung gesunder Wälder, die auf längere Frist mehr Kohlenstoff binden, als aus ihnen herausgeholt oder freigesetzt wird.

Wir wollen als ersten Schritt mindestens 5 Prozent unserer Wälder der Natur überlassen. So schaffen wir die Urwälder von morgen.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Jordan