Markus Hollemann
ÖDP
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Frage von Irene I. •

Frage an Markus Hollemann von Irene I. bezüglich Energie

Wie stellen Sie sich in unseren Breiten die Nutzung der Windkraft vor? Wir haben doch fast immer Flaute. Solarzellen sind bei der Produktion wahre Energiefresser, sie müssen schon irrsinnig lange laufen, bis die Energiebilanz positiv wird, (entsprechende Rechenmodelle hab ich von der TUm und TUKl gesehen) und dann haben wir mindestens 2/3 der Zeit noch nicht einmal direkte Sonneneinstrahlung, die die Zellen maximal auslasten würde. Mit Gaserzeugung aus Grünzeug schaut es auch nicht viel besser aus, hier kann man zwar konstante Energie erzeugen, aber wenn man Grünzeug zum Vergasen anbaut, wachsen halt keine Erdäpfel oder Krautköpfe mehr auf diesem Acker. Abgesehen davon, muss natürlich alles, was man dem Ackerboden entnimmt, auch wieder in Form von Nährstoffen (Mist, Kompost) diesem wiederum zugeführt werden, um die Fruchtbarkeit zu erhalten. Salopp gesagt, wenn das Grünzeug letztendlich verbrannt wird, (in Turbinen, Verbrennungsmotoren, etc.) produziert auch keiner den erforderlichen Mist für den Acker. Alternativ bleibt natürlich Kunstdünger. Und wie ich aus Ihrer Homepage ersehe, nutzen Sie selber ja keineswegs mehr Signaltrommeln oder -wimpel zur Verständigung, sondern auch ganz gern die modernen Techniken, die halt ohne Strom nicht laufen. Ich wäre auch nicht begeistert von einem Bienenstock auf dem Balkon um im Winter dann Wachslichter zur Verfügung zu haben. Es wird im Winter in unseren Häusern und Wohnungen übrigens ganz schön frisch, wenn wir ohne Kohle oder Erdöl heizen sollen. Wo kommt Ihr Strom her? (und sagen Sie bitte nicht:"aus der Steckdose!")
Wie stehen Sie zu einer Steuerreform, die diesen Namen verdient?
Wie sieht es mit dem Fernstraßenbau aus? Wie mit der Verbesserung des übrigen Infrastruktur? z. B. Wasser, Stromleitungen, Eisenbahngleise, Transrapid....
Was halten Sie von persönlicher Freiheit? Muss man sie den Gesetzen opfern?
Zuletzt die Gretchenfrage: Wie würden Sie mein Leben als kleiner Selbständiger verbessern, so Sie gewählt werden?

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Ilnseher,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Landtags-Kandidatur für die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp). Ihr Fragen sind sehr vielschichtig - ich werde versuchen, sie Punkt für Punkt zu beantworten:

Thema WINDKRAFT: Ihrer Frage entnehme ich Zweifel am Nutzen der Windkraft. Selbstverständlich muss die Installation von Windrädern durchdacht sein. Wenn wir - wie Sie schreiben - tatsächlich "fast immer Flaute" hätten, glauben Sie der Stadtrat von Zürich hätte einen Kredit von 100 Millionen Franken zur Förderung der Windenergie beantragt?

www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Stadtrat-foerdert-Windenergie/story/30139 740

Eines ist fast Allen klar (Beantworten Sie sich die Frage wem nicht und warum nicht, bitte selbst www.gekaufte-politik.de): Ohne den Beitrag der Windenergie werden selbst die (bescheidenen) Klimaziele der aktuell Regierenden ein frommer Wunsch bleiben. Was meinen Sie? Wenn es (bzw. da es) irgendwo immer Wind gibt, macht es da nicht Sinn möglichst viele Windräder zu haben. Kleiner Gedankenanstoß...

Dass Windkraft in Deutschland nicht nur den meisten Ökostrom erzeugt wissen Sie bestimmt, wie auch dass mittlerweile sogar die vier großen Strommonopolisten massiv in Windkraft investieren. Dort haben wir mittlerweile Enstehungspreise von unter 7 Ct/kWh. Schauen Sie sich die subventionierten Atomstrompreise dagegen an.... (Studie noch aus Kanzler Kohls Zeiten: 2 DM pro kWh Atomstrom ...)

Für weitere Informationen zu Windenergie empfehle ich Ihnen einen Klick auf www.wind-energie.de

Dass wir nun über 200.000 Arbeitsplätze im Bereich Regenerative Energien haben, ist Ihnen sicherlich bekannt. Sie kennen sich ja sicherlich auch mit seriösen Studien aus!
In keinem Bereich hatten wir in den letzten 10 Jahren einen absoluten Beschäftigungszuwachs. Nur hier!
Ebenso sind Ihnen die diversen Studien, die prognostizieren, dass in weniger als 10 Jahren mehr Beschäftigte im Bereich Regenerative Energien tätig sein werden, als im Automobilbereich bekannt.

Thema "SOLARZELLEN": Ich gebe Ihnen Recht, dass bei der Herstellung von Solarzellen Energie verbraucht wird. Gleiches gilt auch für die Produktion von Brennstäben für Atomreaktoren, für Abbau, Aufbereitung und Transport von Kohle (die Schäden, die durch den Bergbau entstehen kosten uns Steuerzahler eine schöne Summe) und die Reinigung, Destillation und Konversion von Rohöl in die Bestandteile Benzin, Diesel, Kerosin, Heizöl usw. Hier wird sogar kontinuierlich Energie gebraucht (Transport, Reinigung, Entsorgung...). Leider hält sich hartnäckig Jahren in den Köpfen der Bevölkerung, dass Photovolatikzellen wirklich sehr teuer seien und energieintenisv hergestellt wären. Dieses Relikt aus den 1980ern rührt daher, dass damals PV-Anlagen für die Satelliten im Weltraum hergestellt wurden. Heute ist dies anders. Die "Lernkurve"/Kostenredultion bei PV ist enorm und in 2010-2015 werden wir "grid parity" haben.

Das Schöne ist, dass die Amortisationszeit bei der Herstellung von Photovoltaikmodulen mittlerweile zwischen 1-3 Jahren beträgt. Das heißt: die hineingesteckte Energie ist nach 1-3 Jahren wieder produziert! Da PV-Anlagen sehr, sehr wartungsarm sind, haben Sie für mindestens über 20 Jahre nun Strom von der Sonne ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch (wie bei Öl oder Gas oder Uran...).

Klicken Sie mal vorbei:
http://www.dgs.de/

Direkte Sonneneinstrahlung erhöht die Stromausbeute - das heisst aber nicht, dass Solarzellen bei Bewölkung keinen Strom liefern! Im Gegenteil es gibt extra Module (Dünnschicht) die gerade bei Verschattung/Bewölkung besser produzieren!

Und im Gegensatz zum Betrieb eines konventionellen Kraftwerks sind die Betriebskosten einer Photovoltaikanlage zu vernachlässigen - "DIE SONNE SCHICKT UNS KEINE RECHNUNG" - die aktuellsten Entwicklungen im Bereich Solarstrom finden Sie unter www.solarserver.de.

Wollen Sie an der Energiewende mitarbeiten und investieren?
www.greencity-energie.de

Thema "BIENENSTOCK": ? ? ?
Ich habe Ökostrom daheim...
http://www.atomausstieg-selber-machen.de/

Bei mir gehen die Lichter nicht aus:
www.markus-hollemann.de

Zum Thema "STEUERREFORM" darf ich Sie auf das Programm der ödp verweisen. In dieser E-Mail ist für die Komplexität und Notwendigkeit dieses Themas zu wenig Platz...

Die ödp macht sich seit Jahren für eine ökologische Steuer- und Finanzreform stark.

Lesen Sie nach oder kommen Sie bei unseren Vorträgen vorbei:
http://oedp-muenchen.de/Veranstaltungen-oedp-Muenchen-2008.pdf

Ich verbleibe mit ökologisch-demokratischen Grüßen

Markus Hollemann