Frage an Markus Frank von Vlado V. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Frank,
Dieser Artikel über die MwSt-Erhöhung ist zwar sehr interessant, aber m.E. ausgesprochener Blödsinn!
1) Jeder entlang der Wertschöpfungskette zahlt hier mehr, so daß zu befürchen ist, daß der Endpreis nicht "nur" um 2% steigt. 2) Zwar werden Nahrungsmittel nicht teurer, dafür aber andere Güter wie z.B. Kraftstoff. Treffen würde es in diesem Fall genau die, die entlastet werden müssen: Familien! Kraftstoff z.B. ist und bleibt ein nicht substituierbares Gut. Ich bezweifele ernsthaft, daß eine 4-köpfige Familie bei einem Spritpreis von 2 Euro der Liter freiwillig 4 Kästen Getränke und 2 Kästen Nahrungsmittel mit Bus und Bahn transportiert! Schauen Sie sich doch bitte eine typische Einkaufs- bzw. Verbrauchsliste einer Familie an. Wenn Sie nach wie vor der Meinung sind, daß Familien zumindest nicht schlechter dastehen, muß ich Ihnen schon ein erstaunliches Maß an ... "politischer Redegewandheit" attestieren. Gleiches gilt für den Author des Berichtes.
Zumindest wäre ich Ihnen für eine kurze Stellungnahme diesbez. dankbar.
Wofür die Mehreinnahmen ausgegeben werden "sollen" ist übrigens irrelevant, da in Deutschland das Prinzip der zweckungebundenen Einnahmen besteht = Einnahmen, die der Staat macht, dürfen nicht zweckgebunden sein. Die Behauptung, Mehreinnahmen aus einer MwSt-Erhöhung in irgendwelche Kassen fließen zu lassen ist daher ohnehin ungültig.
Nun aber zu meinen eigentlichen Fragen - kurz und knackig (für eine kurze und knackige Antwort wäre ich Ihnen sehr verbunden)
1) Wie stellen Sie sich eine Senkung der Lohnnebenkosten vor, und wie soll diese finanziert werden?
2) Wie stellen Sie sich einen Umbau der Rentenkasse und des Rentensystems generell vor, und wie soll dieses finanziert werden?
3) Halten Sie es noch für angemessen, in Zeiten klammer Kassen und 5 Mio. Arbeitslosen die Zeit nach der Dienstzeit von Beamten (insbes. von Abgeordneten) so königlich zu entlohnen, ohne daß diese in die Rentenkassen eingezahlt haben? Wenn wir alle schon gleich sind vor Gott und dem Gesetz - warum nicht auch vor der Rentenkasse?
4) Wie stehen Sie zu dem Schulwesen? Braucht es Reformen (z.B. mehr Lehrer, aber viel wichtiger: qualifizierte (!!) Lehrer)?
5) Wie stellen Sie sich zukünftig die Rolle der Familie in Deutschland vor, und wie gedenken Sie, dieses Land familienfreundlicher zu machen?
6) Was gedenken Sie gegen Korruption zu unternehmen (Gelegenheit macht Diebe, machen wir uns nichts vor - in Deutschland sind nur sie Summen größer als in Südamerika z.B.)?
7) Wie sollte Ihrer Meinung nach die Wirtschaft wiederbelebt werden?
8) Wie sollte Ihrer Meinung nach das Steuersystem vereinfacht werden?
Vielen Dank für Ihre Zeit und die Antwort.
MfG
Vlado Vidovic
Lieber Herr Vidovic,
"Jeder entlang der Wertschöpfungskette zahlt mehr" - stimmt so nicht.
Die allermeisten in der Wertschöpfungskette zahlen nicht mehr, weil die Umsatzsteuer für Unternehmen ein durchlaufender Posten darstellt.
Unternehmen können bei der Umsatzsteuererklärung die Vorsteuern geltend machen......
Ansonsten werden wir, wie schon beschrieben damit die Lohnkostzen um 2% bei der Arbeitslosenversicherung senken.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Frank