Sehr geehrter Herr Ferber, warum wird beim Thema e-fuels nicht ständig darauf hingewiesen, dass der Ausstoß bei der Verbrennung nahezu genauso umweltbelastend ist wie fossileTreibstoffe.
Das müssen die Bürger und Verantwortlichen doch wissen. Soll heißen, erst ein riesiger Aufwand bei der Herstellung, damit es anschließend in unseren Stätden wieder verpufft wird. Entschuldigung, das ist nicht vermittelbar!
Liebe Grüße
Reinhold V.
Sehr geehrter Herr V.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema eFuels.
Bis 2050 möchte die EU zum klimaneutralen Kontinenten avancieren. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir alle Sektoren unserer Wirtschaft auf den Wandel vorbereiten. Auch der Verkehrssektor wird sich dabei einer umfassenden Transformation gegenübersehen. Wichtig ist, dass wir im Übergang darauf achten, dass wir sowohl nachhaltig als auch wettbewerbsfähig sind. Ein Aspekt, der im Bereich der zukünftigen Marktgestaltung wichtig ist, ist die Technologieneutralität. Sowohl Wasserstoff als auch die E-Mobilität werden in den kommenden Jahren unsere Mobilität umfassend verändern. Mit der Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) sind wir auf EU-Ebene dabei, den Aufbau der Ladeinfrastruktur umfassend auszubauen und zu beschleunigen, um den Sektor zu dekarbonisieren und Wasserstoff sowie die E-Mobilität voranzutreiben. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt für unsere zukünftige Mobilität.
Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass eFuels gerade im Übergang einen zusätzlichen Beitrag zur Transformation leisten können. Denn, in herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor können sie bereits jetzt eingesetzt werden, ohne neue Infrastruktur aufbauen zu müssen. Bei der Herstellung von eFuels kann CO2 der Atmosphäre entzogen werden, sodass diese beim Betrieb klimaneutral gefahren werden können, da sich die Bilanz der CO2-Belastung der Atmosphäre nicht erhöht. Zudem gehört ebenfalls zur Wahrheit, dass sich nicht alle Autofahrerinnen und Autofahrer sofort ein E-Auto kaufen können. Selbst wenn im Jahr 2030 das politische Ziel von 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen erreicht sein sollte, fahren gleichzeitig immer noch etwa 30 Millionen PKW mit herkömmlichem fossilem Kraftstoff, dessen Verbrennung durchaus belastend für unser Klima ist. Es braucht also eine Vielzahl an möglichen Optionen, die genutzt werden kann um die Mobilität zu dekarbonisieren. Je mehr Instrumente wir dafür zur Verfügung haben, desto besser. Gerade im Übergang ist es also wichtig für alle Szenarien eine Lösung anbieten zu können und die richtigen Anreize und Rahmenbedingungen zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu setzen.
In der Hoffnung, Ihnen hiermit behilflich gewesen zu sein, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP