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Markus Ferber
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Frage von Wolfgang J. •

Sehr geehrter Herr Ferber, mit Verwunderung habe ich gesehen, daß Sie gegen ein Verbot von Verbrennermotoren gestimmt haben.

Bis 2035 werden Wasserstoff und E-Fuels in Europa nicht nachhaltig und kostengünstig hergestellt werden können, Sollten diese Treibstoffe nicht den Einsatzzwecken vorbehalten werden, in denen es keine nachhaltig bessere alternative Lösungen gibt?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr. J.,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Verbrennerverbot.

 

Bis 2050 möchte die EU zum klimaneutralen Kontinenten avancieren. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir alle Sektoren unserer Wirtschaft auf den Wandel vorbereiten. Auch der Verkehrssektor wird sich dabei einer umfassenden Transformation gegenübersehen. Für mich ist klar: um den Verkehrssektor zu dekarbonisieren, müssen alle Optionen genutzt werden, die uns zur Verfügung stehen. Bei der Abstimmung zu CO2-Flottengrenzwerten habe ich mich entschieden dagegen zu stimmen, da wir in diesem Fall Optionen bereits im Vorhinein ausschließen. Mit einem 100%igen Verbrennerverbot für neue PKWs und leichte Nutzfahrzeuge ab 2035, setzen wir alles auf eine Karte und schließen die Tür für mögliche Innovationen.

 

Sowohl Wasserstoff als auch die E-Mobilität werden in den kommenden Jahren unsere Mobilität umfassend verändern. Mit der Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) sind wir auf EU-Ebene dabei, den Aufbau der Ladeinfrastruktur umfassend auszubauen und zu beschleunigen, um den Sektor zu dekarbonisieren und Wasserstoff sowie die E-Mobilität voranzutreiben. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt für unsere zukünftige Mobilität. Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass eFuels gerade im Übergang einen zusätzlichen Beitrag zur Transformation leisten können. Denn, in herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor können sie bereits jetzt eingesetzt werden, ohne neue Infrastruktur aufbauen zu müssen. Als CDU/CSU haben wir uns im Europäischen Parlament dafür eingesetzt ein komplettes Verbrennerverbot zu verhindern. Statt einer Reduktion der Flottengrenzwerte um 100% bis zum Jahr 2035, haben wir uns für 90% eingesetzt, um der Industrie den nötigen Spielraum zu geben, eine Technologie zur Marktreife weiterzuentwickeln. Dazu gehört z.B. auch die Produktion von eFuels in größerem Maßstab, sodass diese nicht nur in schwer zu dekarbonisierbaren Sektoren, sondern zum Beispiel auch im Straßenverkehr eingesetzt werden können.

 

Für mich steht fest, dass für die zukünftige Mobilität nicht alles auf eine Karte gesetzt werden sollte, sondern ein breites und diverses Spektrum an Möglichkeiten für die jeweils unterschiedlichen Mobilitätsansprüche zur Verfügung stehen muss. Ein technologieoffener Ansatz bietet uns auch in Zukunft den größten Spielraum, um unseren Verkehrssektor nachhaltig und wettbewerbsfähig auszugestalten.

 

Ich danke Ihnen daher vielmals für Ihre Nachricht und hoffe Ihnen hiermit meine Perspektive näher erläutert zu haben.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Markus Ferber, MdEP

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