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Markus Ferber
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Frage von Jörg S. •

AKW-Abfall nutzen statt lagern - was meinen Sie dazu, Herr Ferber? Der patentierte Dual Fluid Reaktor löst ein Problem und gewinnt zudem effektiv Strom aus dem AKW-Müll - wie reagieren Sie?

Offenbar kann AKW-Müll verwertet werden. Die neue Dual-Fluid-Techno­lo­gie zur Verwer­tung der strahlenden Substanzen aus Kern­kraftwer­ken, Militär- und Medizin-Einrichtungen wurde weltweit pa­tentiert. Patentinhaber sind die Berliner Nuklearphysiker: „Huke, Armin; Ruprecht, Goetz; Ahmed, Hussein; Czerski, Konrad; Stefan, Gott­lieb“, wie sich den amtlichen Dokumenten unter dem Aktenzei­chen WO2013041085A3, WIPO (PCT), entnehmen lässt.
Physikotechnisch wird die Anlage als Kernreaktor bezeichnet, was viele Bürgerinnen und Bürger aufgrund der schlechten Erfahrungen (Tschernobyl, Fukushima) lei­der erschreckt. Dabei löst die neue Technologie ge­nau die Proble­me, welche die Alt-Reaktoren hatten: Erstens kann es auf­grund des absolut neuen, patentieren Verfahrens nicht mehr zu einem ge­fährlichen GAU / Super GAU kommen. Zweitens wird strah­lender Müll, kein aufbereitetes Uran, als Energieträger verwen­det. Und: Die Müll-Strahlung wird sehr effektiv in Strom umgewandelt. Prima Patent.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr S.,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Dual Fluid Reaktor und neuartiger Technologien im Bereich der Kernenergie.

 

Angesichts der Energiekrise in der wir uns diesen Winter befinden, haben die Themen Energieversorgung und Kernenergie zunehmend an Bedeutung gewonnen.

 

Das von Ihnen angesprochene Konzept zum Thema Dual Fluid Reaktor ist nicht gänzlich neu und wurde bereits in den 1960er Jahren im US-Bundesstaat Tennessee erforscht. Seitdem gab es immer wieder Versuche das Konzept weiter zu entwickeln und die Schwächen der bisherigen Flüssigsalzreaktoren zu umgehen.

 

Gleichwohl ist bei jeder neuen Technologie und vor allem bei nuklearer Energie wichtig, dass mögliche Komplikationen oder Probleme bei der Sicherheit erforscht werden, um belastbare Aussagen zur Tauglichkeit zu entwickeln. Um der Technologie eine Perspektive zu geben, braucht es eine gründliche Forschung, eine reliable Datenlage und eine seriöse Machbarkeitsstudie, andernfalls bleibt die Technologie lediglich im Konzeptionsstadium. Eben diese Forschungsergebnisse und Datenlage sind derzeit noch nicht vorhanden.

 

In der derzeitigen Energiekrise müssen wir uns sehr ausführlich mit allen Optionen der Energiewirtschaft und Energieerzeugung auseinandersetzen, um uns so unabhängig und so diversifiziert wie möglich aufzustellen. Ich danke Ihnen daher vielmals für Ihre Nachricht zu diesem wichtigen Thema und verbleibe

 

mit freundlichen Grüßen

 

Ihr

Markus Ferber, MdEP

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