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Markus Ferber
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Frage von Wolfgang B. •

Frage an Markus Ferber von Wolfgang B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Ferber,

vielen Dank für Ihre rasche Antwort.

Wenn ich Sie nicht als Vertreter des Volkes fragen soll, dann frag ich Sie halt einfach weil sie ein Mensch und vor allem ein Katholik sind und Mitglied der Christlich Sozialen Union.

Und dann ist mir die Antwort einfach zu wenig. Wenn ich sehe, welch Prunk und Reichtum in den Kirchen ist, dann frage ich mich schon, ob das alles sein muss und Menschen hungern und frieren müssen, auch in Deutschland.

Und ich frage mich auch, wieso der Vatikan jetzt plötzlich die Heilige Schrift ergänzt oder ändert
( z.b. Esther Kapitel 4 Vers 17
in Englisch fehlt der Vers ganz:
http://www.vatican.va/archive/ENG0839/__PDC.HTM
in Lateinisch ist er plötzlich sehr umfangreich:
http://www.vatican.va/archive/bible/nova_vulgata/documents/nova-vulgata_vt_esther_lt.html
und in Spanisch ist er so wie immer:
http://www.vatican.va/archive/ESL0506/__PNA.HTM )

obwohl doch in Offenbarung Kapitel 22 Vers 18 und 19 steht, man sollte das nicht tun. Ausser man will, dass die Plagen über einem kommen. Für mich ist das schon irgendwie sehr komisch. Wie soll ich das meinen Kindern erklären?

Wie denken Sie als Christ darüber und wie würden Sie das Ihren Kindern erklären?

Mit freundlichen Grüßen

Baumgartner Wolfgang
(Christ, Ehemann und Vater)

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Baumgartner,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Bedingt durch die Weihnachtsfeiertage, in denen ich mir erlaubt habe, auch eine Auszeit für mich und meine Familie zu nehmen, komme ich erst heute dazu, Ihnen zu antworten. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.

Wenn Sie sich das Evangelium des zweiten Weihnachtsfeiertages anschauen (Geschichte des ersten Diakons Stephanus), so wird dort berichtet, dass in der Urgemeinde der Christen in der Tat alles an Besitz verkauft wurde, um das Geld unter den Armen zu verteilen. Nimmt man sich dies zum Vorbild, so müssten in der Tat alle kirchlichen Gemeinden alles verkaufen, um den Armen zu helfen.

Auf der anderen Seite bin ich immer wieder entsetzt, wenn geweihte Kirchen verkauft werden, um sie zu "Eventhallen" umzubauen, oder wenn geweihte Kirchen verfallen, weil sie doch Ausdruck der Frömmigkeit der Menschen und Quellen unserer Kultur sind.

Die Urgemeinde feierte ihren Gottesdienst nicht in eigen Kirchen, können Sie sagen, die Urgemiende benötigte keine goldenen Kelche und ähnliches mehr.

Dennoch frage ich mich, ob es wirklich richtig wäre, sakrale Gegenstände zu veräußern, die nicht nur einen materiellen sondern auch einen kulturhistorichen Wert besitzen.

Die Kirchen in unserer Zeit engagieren sich sehr für die Menschen in Not. So gehen in diesen Tagen die Sternsinger von Haus zu Haus (mein Sohn macht auch mit), um Geld für arme Kinder zu sammeln. Die Einrichtungen der kirchlichen Wohlfahrtspflege würden nicht ohne einen großen Zuschuss aus dem Vermögen der Kirchen auskommen. Die caritativen Einrichtungen, die von den großen Kirchen getragen werden, sind ein weiteres beredtes Zeugnis des Engagments unserer Kirchen.

Vor kurzem konnte ich in einer Zeitung einen Leserbrief lesen, wo sich jemand darüber beschwerte, dass unser Papst jetzt wieder Hermelin trage, obwohl es doch soviel Armut in der Welt gibt und der Papst nicht eine weltliche Macht sondern Gott auf Erden vertritt. Es gibt Einiges, was dafür spricht, die Dinge so zu sehen, dennoch meine ich auch, dass dies nicht einer Kommentierung meinerseits bedarf, jeder kann sich selbst dazu eine Meinung bilden.

Ihre Hinweise zur Bibel habe ich sehr aufmerksam gelesen und auch die beigefügten Links angeschaut. In meiner Bibel steht der Satz so, wie er am ehesten der spanischen Version entspricht. Gleichwohl sehe ich mich wirklich außer Stande, dazu etwas sagen zu können. Ich bin mir sicher, dass eine Nachfrage im Vatikan hilfreicher ist, als bei Abgeordnetenwatch.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches neues Jahr und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Ihr
Markus Ferber, MdEP

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