Frage an Markus Ferber von Michael M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Ferber,
am 17.6.2008 zitieren Sie fehlerhafte IPCC-Zahlen.
Hierzu Ernst-Georg Beck, Diplom-Biologe, anerkannter Klimarealist und Mitglied des Europäischen Instituts für Klima und Energie Jena (EIKE):
"Die Aussage ist falsch und widerlegt. In den letzten 200 Jahren war die CO2-Konzentration auf der Nordhemisphäre schon drei mal so hoch wie heute, zuletzt zwischen ca. 1925 und 1950. Im 19. Jahrhundert betrug der CO2-Mittelwert 321 ppm und nicht 280.
Die Postulierung eines zusätzlichen Treibhauseffektes ist rein spekulativ und zeigt sich auch heute nicht. In den letzten zehn Jahren fällt die globale Temperatur, CO2 steigt. ... "
http://www.eike-klima-energie.eu/?WCMSGroup_4_3=6&WCMSGroup_6_3=1247&WCMSArticle_3_1247=355
Weiter behaupten Sie eine globale Erwärmung.
Hierzu:
" ... Statt um 0,3 Grad zu steigen, wie vom Weltklimarat IPCC
prognostiziert, wird die globale Durchschnittstemperatur auf dem
derzeitigen Niveau verbleiben. In Mittel- und Nordeuropa könnten die
Temperaturen sogar um ein Zehntel Grad sinken. ...
Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Nature“ veröffentlicht."
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/tid-9840/erderwaermung-macht-der-klimawandel-pause_aid_299558.html
http://prcenter.de/Klimawandel-Nur-ein-politisches-Machtinstrument.15524.html
Stimmen Sie mir zu, daß Sie Fehlinformationen des IPCC aufgesessen sind?
mit freundlichen Grüßen
Michael W. Matthes
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P.S., denkwürdiges Zitat:
"Man muss eine gewisse Panik schüren,
und dann fliesst das Geld."
- Prof. John Christy (Lead author for IPCC reports)
Sehr geehrter Herr Matthes,
für Ihre Nachfrage über Abgeordnetenwatch in Reaktion auf meine Antwort an Herrn Lindner danke ich Ihnen vielmals.
Dass der 4. Klimabericht des IPCC teilweise kontrovers diskutiert und von einigen als nicht objektiv angesehen wurde, ist mir durchaus bewusst. Dies war schließlich auch im Europäischen Parlament der Fall, als mein Kollege Karl-Heinz Florenz, MdEP seinen Zwischenbericht über die wissenschaftlichen Fakten des Klimawandels vorgelegt hat.
Der IPCC selbst betreibt keine Wissenschaft, fasst aber Forschungsergebnisse aus den verschiedensten Disziplinen zusammen und bewertet diese. Die einzelnen Berichte werden in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt, welche dann vom Plenum angenommen werden. Mehr als 100 Forscher haben ihre Kritik und Vorschläge für den vierten Bericht eingebracht, wobei unabhängige Gutachter zudem darauf geachtet haben, dass in der endgültigen Fassung alle Aspekte berücksichtigt wurden. Die Experten des IPCC werden nach ihren wissenschaftlichen Qualifikationen ausgewählt, unabhängig von deren jeweiligen Einstellung zum Klimawandel. Man kann bei diesem Bericht also durchaus von einer breit gefächerten Kompetenz ausgehen. Insgesamt basiert er auf mehr als 30.000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und 19 verschiedenen Klimamodellen, und stellt somit eine umfassende Beschreibung des Klimawandels dar.
Naturwissenschaftliche Thematiken werden zumeist kontrovers diskutiert und je nach Forschungsmethode oder Ausgangswerten können am Ende auch unterschiedliche Aussagen getroffen werden. Daher mag es sein, dass unterschiedliche Studien hinsichtlich der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auch auf unterschiedliche Werte kommen, teilweise wie Sie es beschreiben sogar zu völligen konträren Ergebnissen. Dies ist meiner Ansicht nach aber hier nicht der entscheidende Punkt, den ich vermitteln wollte. In der Großzahl sind diese Studien ein Beleg dafür, dass wir uns momentan an einem Wendepunkt befinden, sei es in Bezug auf das Klima, wie wir es täglich selbst erfahren können, sei es in Bezug auf unsere natürlichen Ressourcen. An dieser Stelle gilt es frühzeitig und mit Blick auf die Zukunft zu handeln. Wie Sie auch der Antwort an Herrn Lindnder entnehmen können, stehen wir am Ende des Ölzeitalters - hier müssen wir handeln und aktiv werden, wollen wir auch in Zukunft unseren Wohlstand gesichert haben. Hieraus resultiert meiner Ansicht nach ein gesetzgeberischer Zwang, dem wir auch auf europäischer Ebene nachkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP