Frage an Markus Ferber von Gerhard M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Markus Ferber,
die Menschen haben es satt, mit der Lupe missverständliche Produktinformationen auf den Verpackungen zu enträtseln. Deshalb setzt sich foodwatch für das in England bereits erfolgreich verwendete Ampelsystem ein. Dort wird die Ampelkennzeichnung für Lebensmittel bereits auf 10.000 Produkten verwendet. Die Farben Rot, Gelb und Grün weisen für jeden verständlich auf den Gehalt an Fett, Zucker und Salz hin.
Die Nahrungsmittelindustrie, unterstützt von Horst Seehofer und der EU-Kommission, will dagegen ein irreführendes, unverständliches Zahlensystem, das die tatsächlichen Nährwerte verschleiert! Allerdings ist das kein Wunder. Das Ampelsystem würde deutlich machen: Viele verarbeitete Lebensmittel, zum Beispiel Frühstückscerealien und Joghurtdrinks, sind gnadenlos überzuckert und tragen zum drängenden Problem des Übergewichts - insbesondere von Kindern - bei. Ich bitte um Ihre Stellungnahme zur Ampelkennzeichung .
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Menje
Sehr geehrter Herr Menje,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch.de bezüglich der Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln.
Ich teile absolut Ihre Meinung, dass Übergewicht und falsche Ernährung eine der Hauptursachen für viele Krankheiten sind, die wiederum unser Gesundheitssystem belasten. Daher ist es essentiell wichtig, Aufklärung zu betreiben und die Menschen für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung zu sensibilisieren.
Um die Aufklärung zu vereinfachen, ist es richtig, dass die Inhalte der Lebensmittel deutlich auf den Verpackungen gekennzeichnet sein müssen. Allerdings halte ich das von Ihnen angesprochene Ampelsystem für unzureichend und daher für nicht sinnvoll. Drei Farben verpauschalisieren die vielen Unterschiede beziehungsweise Nuancen, durch die sich die Masse an Lebensmitteln auszeichnet. Nicht jeder Schokoriegel ist gleich kalorienreich oder enthält dieselbe Menge Zucker. Hier gibt es Unterschiede, die ein roter Punkt - weil zuckerhaltig - nicht widerspiegeln würde. Dasselbe gilt beispielsweise für Produkte wie Olivenöl, welches, aufgrund eines sehr hohen Fettgehalts, sicher einen roten Punkt bekäme, aber keineswegs ungesund ist.
Ausgewogene Ernährung entspricht meiner Meinung nach einer gesunden Mischung aus vielen verschiedenen Lebensmitteln, die auch Zucker und Fett enthalten können. Die richtige, bei Zucker sicher auch niedrige Menge, ist hier entscheidend. Ich halte es also für viel sinnvoller, die Verbraucher durch Aufklärung auf das Thema gesunde Ernährung aufmerksam zu machen. Gemeinsames Kochen in der Schule ist eine Möglichkeit unter vielen, schon Kinder und Jugendliche mit richtiger Ernährung vertraut zu machen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen helfen.
Mit vielen Grüßen,
Markus Ferber, MdEP