Frage an Markus Ferber von Markus R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Ferber,
ich beziehe mich auf folgenden Bericht der Tagesschau.
https://www.tagesschau.de/ausland/usa-taiwan-impfstofflieferung-101.html
Wie kann China die Lieferung eines Impfstoffs verhindern, der in deutsch/amerikanischer Kooperation entwickelt wurde und auch hier produziert wird? Warum bestimmt China, an wen die heimische Industrie liefern darf?
Vielen Dank für Ihre Stellungnahme im Voraus.
Sehr geehrter Herr Raible,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Biontech hat bislang nicht offiziell bekannt gegeben, ob es Lieferungen an Taiwan in Zukunft in Betracht zieht und ebenso wenig begründet, warum bislang keine derartigen Lieferungen erfolgt sind. Den veröffentlichen Informationen zu folge liegt die Problematik in einer Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen Fosun Pharma zur Entwicklung und Vermarktung des Covid-19-Impfstoffs in China, Hongkong, Macau und Taiwan sowie in der Weigerung Taiwans, den Kauf über Fosun Pharma zu tätigen, begründet. Um die Lage seriös zu beurteilen bedarf es einer klaren Stellungnahme von Biontech zu den genannten Fragen.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass aktuell seitens der Bundesrepublik Deutschland ebenso wie seitens der Europäischen Union eine klare Abwehr gegenüber jeglicher Einflussnahme Chinas ebenso dringend erforderlich ist, wie ein Fokus darauf, Abhängigkeit in Bezug auf Rohstoffe und Produkte abzubauen. Dafür müssen Wirtschaft und Politik in eng zusammenarbeiten, das gilt auch für den Fall Biontech/Taiwan.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP