Frage an Markus Ferber von Lars M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Ferber, in der Agrarwirtschaft steht 2018 die langfristige Ausrichtung der Subventionspolitik an. Momentan werden Landwirte über eine einfache und direkte Subvention der Anbaufläche unterstützt. Es steckt darin keinerlei steuernde Massnahme, um z.B. Umwelt-, Klima- oder gesellschaftliche Ziele zu erwirken. Wie stehen Sie zu einer gezielten Subvention von derartigen Zielsetzungen anstelle der momentanen, an Anbaufläche gebundenen Subventionen? Was tun Sie konkret, um die Agrarwirtschaft umweltfreundlicher und somit langfristig nachhaltiger zu machen?
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Anfragen zur Zukunft der gemeinsamen Agrarpolitik.
Die gemeinsame Agrarpolitik wird nach 2020 noch viel mehr als heute dazu beitragen, die nachhaltige Entwicklung und den Klimaschutz in Europa zu stärken. Derzeit stehen im Rahmen der Direktzahlungen etwa 30% der Mittel für die so genannten „Greening-Maßnahmen“ zur Verfügung. In Zukunft haben die EU-Mitgliedstaaten mehr Freiraum, wie die Klimaschutzziele in den einzelnen Ländern erreicht werden. Die Mitgliedstaaten werden die umwelt- und klimafreundlichen Verfahren für die Landwirte festlegen, die im Rahmen der GAP Einkommensstützung erhalten. Dabei können dann nationale, regionale und lokale Besonderheiten viel besser berücksichtigt werden.
Auch mit dem zweiten Förderinstrument zur Entwicklung ländlicher Regionen verfolgt die EU auch heute schon langfristige und strategische Ziele, inwiefern die Landwirtschaft ressourcenschonender werden und trotzdem wettbewerbsfähig bleiben kann. Neben einer sicheren und nachhaltigen Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen, fördert die EU im Rahmen des ELER beispielsweise Extensivierungsmaßnahmen, den ökologischen Landbau oder die Förderung naturbedingt benachteiligter Gebiete durch Investitionen in die Landwirtschaft.
Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir eine starke gemeinsame Agrarpolitik auf EU-Ebene beibehalten. Ich bin überzeugt, dass die GAP nach 2020 effizienter, moderner, klimafreundlicher und nachhaltiger werden wird. Mit diesen bewährten Maßnahmen und unter Wahrung des Subsidiaritätsprinzips wird die europäische Agrarpolitik ihren Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels leisten.
In der Hoffnung, Ihnen mit dieser Antwort behilflich gewesen zu sein, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Markus Ferber