Frage an Markus Ferber von Ludwig R. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Ferber!
Wieso steigt der deutsche Brutto-Beitrag zukünftig auf 0,37% des BNE, während der Beitrag der Länder wie Frankreich,Österreich und Großbritannien in den nächsten 6 Jahren weiter bei 0,31% des BNE verharrt????
Quelle: "Deutschland bleibt Europas Zahlmeister", Zeitung Die Welt, 20.11.2013 !!
Wieso gilt hier schon wieder nicht gleiches Recht für alle??
Mit freundlichen Grüßen!
Ludwig Resch
Sehr geehrter Herr Resch,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 22. November zum Mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union.
Deutschland leistet als größtes Mitgliedsland der EU auch den größten Bruttobeitrag im EU-Haushalt. Der Bruttobeitrag ist nämlich ein einheitlicher Abgabensatz auf das Bruttosozialprodukt des jeweiligen Mitgliedsstaates. In den kommenden Jahren fließen allerdings weniger Mittel, etwa aus den Strukturfonds, zurück nach Deutschland, da sich viele der vormaligen Höchstfördergebiete gerade in den neuen Bundesländern sehr erfreulich entwickelt haben. Dies resultiert am Ende in einem ein höheren Nettobeitrag.
Den Nettobeitrag in Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) zu messen, halte ich allerdings insofern für problematisch, als sich diese Messgröße abhängig von der wirtschaftlichen Dynamik schnell verändern kann. Bei einer schneller wachsenden Wirtschaft reduziert sich der Anteil den der Fixbetrag in Prozent des BNE ausmacht, bei einer schrumpfenden Wirtschaft würde er sich entsprechend erhöhen. Die nun in der Presse diskutierten relativen Zahlen sind also lediglich Projektionen, die schnell überholt sein können.
In der Hoffnung, Ihnen damit eine Hilfe gewesen zu sein, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP