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Markus Ferber
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Frage von Thomas Z. •

Frage an Markus Ferber von Thomas Z. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Herr Ferber,

zunächst noch vielen Dank für die Antwort auf meine letzte Frage, betreffend die Frauenquote.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich gleich wieder mit einer großen Liste an Fragen an Sie herantrete, die etwas provokant sind. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass diese Fragen keineswegs als Angriff zu verstehen sind, auch wenn sie teils den Anschein erwecken mögen.

Sie sind Mitglied des EU-Ausschusses "Wirtschaft und Währung".
Daher möchte ich folgende Frage gerne von Ihnen beantwortet haben:
Wissen Sie, wie unser Finanzsystem funktioniert?

Eine, wie es scheint relativ einfache Frage, doch eine sehr wichtige.
Ich habe in keiner politischen Debatte jemals ein Wort darüber gehört.
Trifft es zu, dass wir ein nahezu ungedecktes* Papiergeldsystem haben? (* es sind gewisse Goldvorräte vorhanden, an die meines Wissens aber keine Kopplung besteht).
Trifft es zu, dass Geschäftsbanken bei der vergabe von Krediten, einfach Forderung an Verbindlichkeit buchen, ohne tatsächlich Geld zu bewegen und somit einfach die Bilanz verlängern (also Geld sozusagen "schaffen")?
Wissen Sie, dass ungedecktes (oder ein Teilreservesystem) immer (auch geschichtlich mehrfach bestätigt) zu dauernder Inflation führen müssen?
Wissen Sie ausserdem, dass Inflation denen nützt, die das neu gedruckte Geld als erstes bekommen? (Inflation ist die Ausweitung [inflatio = Aufblähung] der Geldmenge; Die Teuerung der Preise sind eine Folge, die erst nach einiger Zeit eintritt.)
Worauf basiert der Wert unseres Geldes?
Entsteht Geld als Schuld? (wie oben beschrieben, bei einer Geschäftsbank; Aber auch bei der Zentralbank)

Ich bedanke mich schon im Vorraus auf die Beantwortung dieser Fragen.
Gruß,
Thomas Zink

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Zink,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Wirtschaft, die Sie mir über Abgeordnetenwatch.de haben zukommen lassen.

Wie Sie bereits anmerken, bin ich Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) im Europäischen Parlament. Die Zuständigkeit des ECON bezieht sich auf die Wirtschafts- und Währungspolitik der Europäischen Union. Dies schließt auch die Geld- und Wettbewerbspolitik sowie die Regulierung der Finanzdienstleistungen mit ein. So spielt der ECON gerade vor dem Hintergrund aktueller Gegebenheiten in der EU und in der Eurozone eine zentrale Rolle der politischen Arbeit.

Aufgrund meiner langjährigen politischen Erfahrung und Mitgliedschaft im Wirtschaftsausschuss kann ich Ihnen versichern, dass ich fundierte Kenntnisse bezüglich des europäischen und internationalen Finanzsystems habe sammeln können, die mir bei meiner finanzpolitischen Arbeit zugute kommen.

Außerdem möchte ich auf diesem Weg betonen, dass unsere Arbeit im ECON darauf abzielt, strikte und praxistaugliche Regelungen zu verabschieden, die beispielsweise die von Ihnen angesprochene Inflation bekämpft und zu verhindern versucht sowie die Banken einer strengen Regulierung unterwirft. Nur so können wir ein starkes Europa und eine starke Währung sicherstellen und auf dem globalen Markt dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben.

Ich hoffe, Ihnen hiermit eine Hilfe gewesen zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Markus Ferber, MdEP

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