Frage an Markus Ferber von Thomas Z. bezüglich Frauen
Hallo Herr Ferber,
Sie haben in der Sache "Frauenquote für Führungspositionen" mit "ja" abgestimmt, was heißt, dass Sie befürworten, dass einige der großen Unternehmen eine gewisse Quote an Frauen in Führungspositionen haben müssen (Mit welchen Konsequenzen auch immer, falls dies nicht geschieht).
Mich würde interessieren, welche Gründe Sie dafür hatten und meine eigenen Gedanken als Fragen anzuhängen, die Sie hoffentlich beantworten werden.
Wissen Sie, ob und für welches Unternehmen die Frauen in Führungspositionen gut sind?
Wissen Sie, ob es überhaupt genug Frauen gibt, die das wollen?
Wissen Sie, welche Gründe ein Unternehmer vll. hat, keine Frau in den entsprechenden Positionen zu haben?
Wollen Sie, dass bis zu dem Prozentsatz der Frauenquote nicht mehr unbedingt nach Qualifikation entschieden wird, wer einzustellen ist?
Sollte nicht der Unternehmer entscheiden wen er wo einstellt? Warum nicht?
Warum nur die größten Unternehmen? Ist das gerecht so?
Halten Sie es für gerecht, wenn Männer die Führungsposition nicht bekommen, wenn sie besser geeignet wären, aber die Quote noch nicht erfüllt ist?
Wenn Sie für sich diese Fragen beantwortet haben, würden Sie noch einmal genau so abstimmen wie damals?
Ich hoffe Sie können mir diese Fragen beantworten und verstehen dies nicht als Angriff auf Ihre Person.
Gruß,
Thomas Zink
Sehr geehrter Herr Zink,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage zur Abstimmung "Frauenquote für Führungspositionen", die Sie mir über Abgeordnetenwatch.de haben zukommen lassen.
In der Tat ist es so, dass ich mich vor knapp einem Jahr in den Abstimmungen im Europäischen Parlament für eine Frauenquote in Führungspositionen ausgesprochen habe. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt eine gerechte Chance bekommen, um ebenso wie ihre männlichen Kollegen in Führungspositionen tätig zu werden. Denn es ist heute immer noch so, dass ein Großteil der Stellen vorrangig an Männer vergeben wird.
Ihre Fragen, die Sie an die generelle Frage zu meinem Abstimmungsverhalten angehängt haben, kann ich Ihnen leider so nicht beantworten, da es hierzu zunächst abzuwarten gilt, wie sich eine entsprechende Frauenquote nach ihrer Umsetzung auswirkt. Klar mit Ja beantworten kann ich jedoch ihre Frage hinsichtlich der Einstellungsentscheidung. Diese bleibt selbstverständlich auch weiterhin dem Unternehmer überlassen. Die Frauenquote kann und will dies in keiner Weise ändern.
Meines Erachtens führen Ihre Bedenken jedoch zu einer logischen Konsequenz: Die Frauenquote muss ausgewogen ausgestaltet werden und sich flexibel auf die verschiedenen vorherrschenden Bedingungen einstellen können. Nur so können mehr Frauen Führungspositionen einnehmen ohne den Unternehmer zu einer nachteiligen Entscheidung zu zwingen oder diskriminierend zu wirken. Hierfür werde ich mich auch in Zukunft einsetzen.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ihr Markus Ferber, MdEP