Frage an Markus Ferber von Roland F. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Ferber,
angesichts der Probleme die durch unser Geldsystem verursacht, versuche ich zu Verstehen wo die Ursachen und wie die alternative einer nachhaltigen Wachstumspolitik aussehen kann.
1.Warum leihen Regierungen das Geld von Privaten Banken gegen Zinsen,wenn sie das Geld, das sie benötigen,genauso-gut selbst-und Zinsfrei-erstellen Könnten?
2.Wieso überhaupt Geld als Schuld generieren wieso nicht Geld Schaffen, das ständig umläuft und nicht fortwährend gegen Zinsen erneut geliehen werden muss um überhaupt zu Existieren?
3.Wie kann ein Geldsystem, das nur unter andauernd beschleunigtem Wachstum Funktioniert, genutzt werden, um eine Nachhaltige Wirtschaft zu schaffen?
Ist es denn nicht einleuchtend das andauernd beschleunigtes Wachstum und Nachhaltigkeit inkompatibel sind ?
4.Warum ist unser Jetziges System vollständig abhängig von andauernden Wachstum? Was muss geändert werden, um die Entstehung einer Nachhaltigen Wirtschaft zu ermöglichen?
Mit freundlichen Grüßen
Roland Frühwirth
Sehr geehrter Herr Frühwirth,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch.de. Gerne nehme ich zu den von Ihnen geäußerten Vorschlägen Stellung.
Zunächst ist die eigenständige und willkürliche Erhöhung der Geldmenge durch die Staaten in der EU mit dem großen Risiko der Inflation verbunden. Die unkontrollierte Ausweitung der Geldmenge ist die Grundlage für einen allgemeinen Preisniveauanstieg, der zu einer Geldentwertung führen kann.
Um die Stabilität des Wirtschaftssystems in Europa zu wahren, waren die Notenbanken auf Grund der Finanz- und Wirtschaftskrise in den letzten Monaten gezwungen, die internationalen Märkte mit zusätzlichem Geld zu versorgen. Daher ist es derzeit von großer Bedeutung, dass das von Ihnen angesprochene Wirtschaftswachstum weiter ausgebaut wird. Denn nur wenn das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft mit der Zunahme der Geldmenge mithalten kann, kann eine Inflation und ein damit verbundener Preisanstieg verhindert werden.
Ich möchte des Weiteren darauf verweisen, dass ein konstantes Wirtschaftswachstum die Grundlage für das im Grundgesetz verankerte Staatsziel des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts ist. Das Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StabG) schreibt in Paragraph 1 ganz klar vor, dass Bund und Länder ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen so umzusetzen haben, dass diese zu einem stabilen Preisniveau und einem hohen Beschäftigungsstand bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Markus Ferber, MdEP