Frage an Markus Ferber von Axel P. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter HerrFerber,
im März will die EU-Kommission nach der Aussage von www.regenwald.org dem EU-Ministerrat und -Parlament Vorschläge unterbreiten, nach denen Palmölplantagen als Wälder deklariert werden sollen.
Teilzitat von der Website www.regenwald.org
"Es ist leider kein verspäteter Karnevalsscherz: Die EU arbeitet allen Ernstes an einem Papier, worin Ölpalm-Plantagen als Wald deklariert werden sollen. Damit will man offensichtlich die weltweiten Widerstände gegen die Regenwaldrodung für Palmöl-Monokulturen vom Tisch wischen. Nach dem Motto: Es geht ja gar kein Wald verloren. Statt Regenwaldbäumen und unzähliger anderer Pflanzen wachsen dort eben Millionen Palmen Stamm an Stamm. So kann der Bürger mit reinem grünen Gewissen weiterhin Palmöl in Autotanks und Blockheizkraftwerke füllen....."
Der ganze Text ist auf oben erwähnter Website zu finden.
Mit Umwelt schutz hat eine solche Deklaration meiner Meinung nach rein gar nichts zu tun! Wie denken Sie darüber?
MfG
A.Prasse
Sehr geehrter Herr Prasse,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch.de. Sehr gerne nehme ich zu Ihren Aussagen Stellung, muss Ihnen aber vorweg sagen, dass der vorläufige Entwurf der Mitteilung, wonach Ölpalm-Plantagen als Wälder deklariert werden sollen, von der Europäischen Kommission erstellt wurde und nicht vom Europäischen Parlament.
Dieser Entwurf einer Mitteilung betrifft die praktische Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzepts für Biokraftstoffe der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG. Ziel der Mitteilung ist es, den Mitgliedstaaten und den Wirtschaftsakteuren bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitskriterien zu helfen. Diese Mitteilung würde aber nicht den Text der genannten Richtlinie abändern. Dies gilt ebenfalls für den von Ihnen angesprochenen Bereich der Ölpalm-Plantagen.
Weitergehende Aussagen zum Dokument sind momentan aber nicht möglich, da es sich nur um einen vorläufigen Entwurf handelt. Sie können jedoch sicher sein, dass ich mich auch mit zukünftigen Vorschlägen der Europäischen Kommission zu dieser Thematik kritisch auseinander setzen werde.
Ich hoffe sehr, Ihnen mit diesen Informationen eine Hilfe gewesen zu sein und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP