Die sehr gute PARTEI zeichnet sich dadurch aus, dass sie den politischen Kräften einen Spiegel vorhält und über Missstände satirisch aufklärt. Wie halten Sie es persönlich mit "ernsthafter" Politik?
Sehr geehrte Frau Weißkopf, Ihr Parteifreund Marco Bülow MdB vertritt - unabhängig von seiner PARTEIzugehörigkeit - sehr deutlich politische Meinungen, bekämpft insbesondere Lobbyismus und arbeitet aktiv und wenig satirisch im Bundestag mit ernsthaften Beiträgen mit. Das Zusammenwirken beider Seiten - satirische Aufklärung und politische Aktion - ist ein neuer Politikstil, der für viele noch gewöhnungsbedürftig ist aber durchaus reizvoll ist, Aufmerksamkeit auf wichtige Belange zu lenken und Öffentlichkeit für dringende Probleme herzustellen. Für mich ist jedoch noch unklar, inwieweit Sie mit ihren künftigen Kolleg*innen in einer wie auch immer zusammengesetzten Fraktion politisch nicht nur durch satirisch-kritisches sondern auch durch konkret politisches Handeln konstruktiv am Gemeinwesen "Bundesrepublik" mitarbeiten wollen.
Hallo Herr Schütz,
(liebe Mitlesende draußen an den Bildschirmen)
herzlichen Dank für Ihre sehr gute Frage!
Ernsthafte Politik liegt mir sehr am Herzen.
Der erste Step auf der To-Do-Liste ist das Erkennen bedeutender politischer Missstände und deren Kommunikation an Sie, liebe Wählerinnen und Wähler. Denn nur wer Fehler findet, kann sie auch anpacken (und das bitte nicht mit Samthandschuhen).
Das machen wir gerne im satirischen Stil. Zum einen, weil das die Botschaften gut vermittelt und zum anderen, weil es uns eine große Freude bereitet, mit diesen Mitteln zu arbeiten (Spaß bei der Arbeit gehört natürlich strengstens verboten).
Häufig fallen uns bei der Bearbeitung dieser Fragestellungen auch probate und zum Teil auch ökologisch, sozial und (verrückterweise auch) ökonomisch nachhaltige Lösungen ein, die wir aus Gründen nicht direkt mit kommunizieren. Aber sie sind da. Ehrenwort!
Wie Sie, als aufmerksamer Wähler, sicherlich schon festgestellt haben, haben wir als die Partei Die PARTEI darauf geachtet, dass auf unseren vorderen Listenplätzen, sowie viele unserer Direktkandidat:innen einen (natur-) wissenschaftlichen Hintergrund haben. Danach folgen viele Menschen, die vor einem Jahr noch als "systemrelevant" galten und heute noch nicht einmal beklatscht werden. Eine zukünftige Fraktion im Bundestag wird also nur aus Experten aus den wichtigsten Bereichen unseres Lebens bestehen. Die Satire kommt mit den Kolleg:innen der anderen Parteien schon von alleine *zwinkersmiley*.
Ich bedanke mich nochmals für Ihre Frage und freue mich auf ihr Kreuzchen am 26.9.
Herzlichst
Ihre Kanzlerkandidatin im Kreis Viersen
Marion Weißkopf