Frage an Mario Kumpf von Andre M. bezüglich Bildung und Erziehung
Viele Schüler und Studenten sind durch den zweimaligen Lockdown in ihrer Ausbildung und Entwicklung ( besonders Grundschülern ) zurückgeworfen worden.
Wie stellen sie sich ein Aufholen oder Unterstützen dabei vor. Welche Konzepte haben Sie?
Sehr geehrter Herr Morgenstern, vielen Dank für Ihre Anfrage,
genau wie Sie es beschreiben hat der Lockdown viele Spuren bei Kindern und Jugendlichen hinterlassen.
Speziell Grundschüler sind davon betroffen. Viele Gespräche mit Lehrern, aber auch Schulleitern zeigen mir deutlich, dass die Grundlagen für die aufbauenden Lernergebnisse in der Grundschule vermittelt werden.
Das Ausbleiben des Grundlehrstoffes hat dramatische Folgen in der weiterführenden Schule und kann nicht durch Straffung der Lernziele kompensiert werden. Dies hätte weitere Folgen für die Kinder und Jugendlichen, weil diese schlichtweg überfordert werden. Das Resultat wäre Resignation und Überlastungserscheinungen bei unseren Kindern. Dies muss zwingend verhindert werden.
Wie kann man Verpasstes nachholen?
Aufgrund der unterschiedlichen Lernqualifikation und Motivation von Schülern ist ein Nachholen unter Druck schwer zu erfüllen. Speziell Kindern, welchen das Lernen von Grund auf schwer fällt, sind hier gefährdet. Die Maßnahmen zu Bewertungssystemen wie das Bildungsministerium es ausgerufen hat, sind zu begrüßen, aber zu kurz gesprungen. Eine zielgerichtete Beendigung der Bewertungsanpassung muss erarbeitet werden, Lehrkräfte müssen darauf vorbereitet und unterstützt werden. Eine Bedarfsanalyse wie auch eine Analyse, welche Lernfelder komprimiert werden können, sollte erarbeitet werden, um die Lernverluste ausgleichen zu können.
Besonderes Augenmerk sollte auch auf LRS-Kinder gebracht werden, welchen das Lesen und Schreiben sowie Rechnen besonders schwer fallen. Das LRS-Bewertungssystem sollte vorübergehend mit einer zeitlich definierten Übergangsphase von betroffenen Klassen in angepasster Form Anwendung finden.
- Einordnen der schriftlichen und mündlichen Leistung unter dem Aspekt des vorhandenen individuellen Lernstands mit pädagogischer Würdigung von Anstrengungen und Lernfortschritten vor allem in der Grundschule
- stärkere Gewichtung mündlicher Leistungen
- Nutzung des pädagogischen Ermessensspielraumes und zeitweise wohlwollende Bewertungen in der Übergangsphase
-Anpassung des Bewertungsindex zeitlich definiert
Nach meiner Auffassung ist Kontinuität gepaart mit Effizienz und struktureller Definition zwingend notwendig um erlittene Defizite zu kompensieren. Eine Schulleiterabfrage zum zusätzlichen Bedarf und Zielsetzungen sind zu erarbeiten und umzusetzen.
Schulische Unterstützung
Psychische Entlastung
Entlastung der häuslichen Übungssituation
Mit freundlichen Grüßen
Mario Kumpf, MdL