Frage an Marie Hoppe von Lore M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Hoppe,
auch ich würde, wie Frau Vernisi, gerne wissen, wie Sie mit dem Müllproblem am Werdersee umgehen wollen.
Bei dem schönen Wetter am letzten Samstag haben dort wieder viele Gruppen gefeiert, gegrillt und mit Verstärkern gegenüber der Vogelinsel laute Musik gemacht. Am Sonntagvormittag war dort von der Aktion "Bremen räumt auf", die gerade erst am Freitag davor stattgefunden hatte, nichts mehr zu spüren.
Am Polizeipersonal wird gespart. Bleibt genügend Polizei, um die Müllverursacher zur Rechenschaft zu ziehen?
Wie wollen Sie das Müllproblem in Bremer Grünanlagen und an den Badeseen lösen?
Mit freundlichen Grüßen
Lore Müller
Sehr geehrte Frau Vernisi, sehr geehrte Frau Müller und sehr geehrter Herr Gries,
ich verstehe ihre Verärgerung sehr gut. Auch mir liegen der Werdersee und die Grünflächen sehr am Herzen, da auch für mich die Natur ein wichtiger Erholungsort ist und ich stimme mit Ihnen völlig überein, dass die Verschmutzung nicht geduldet werden kann. Trotzdem bin ich nicht für Verbote, da es zum einen wahrscheinlich schwierig sein wird, dies konsequent durchzusetzen und ich es zum anderen auch wichtig finde, dass es ein offener Raum für alle bleibt. Viele Leute in Bremen haben z.B. keinen Garten und genießen es sehr am Wedersee zu grillen. Es ist meiner Meinung nach ein wichtiger Ort an dem sich Freunde treffen können, um warme Sommerabende zu genießen. Das ein eine völlige Müllbeseitigung die Voraussetzung dafür ist, steht außer Frage und auch das es ein Problem darstellt, wenn dies nicht geschieht.
Wenn ich sie richtig verstanden haben, sind auch nicht die kleinen Grüppchen, die sich dort treffen das Problem, sondern wirklich der Müll. Sie das Richtig so?
Ich habe in der letzten Zeit mit den verschiedensten Leuten, vor allem jungen Menschen, über die Problematik geredet. Wir sind viele Ideen für Lösungen durchgegangen. Uns wurde jedoch klar, dass sich etwas an der “Kultur“ ändern muss. Es muss für alle wieder selbstverständlich werden, dass nicht nur das Grillen oder die Party organisiert werden darf, sondern das aufräumen ein fester Bestandteil ist. Dies könnte durch ein besseres Müllabholungssystem (größere und noch mehr Mühleimer) den Leuten erleichtert werden. Das wird aber nicht ausreichend sein, deswegen werde ich mir große Mühe geben an die Menschen heranzutreten. Ich werde versuchen über Multiplikatoren, die mehr Einfluss in den Szenen haben als ich, aber auch übers Internet, wie z.B. Facebook, die Problematik wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen. Alle werden dadurch bestimmt nicht erreicht werden, aber vielleicht wirkt es sich schon aus, wenn es wieder mehr für alle zum “guten benehmen“ dazu gehört und eine Art gegenseitige soziale Kontrolle entsteht.
Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen damit beantworten, auch wenn es ein wirklich schwieriges Problem ist.
Liebe Grüße,
Marie Hoppe