Frage an Maria Böhmer von Heinrich B. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrte Frau Böhmer,
da ihr Herr Kollege Schindler sich jeder Bürgerkommunikation über dieses Portal verweigert, versuche ich es mal im Nachbarwahlkreis bei Ihnen.
Wie stehen Sie zu den Plänen des Verteidigungsministeriums, den Drohneneinsatz weiter mit aller Macht zu forcieren? Ich habe die allergrößten Bedenken:
Unbemannte Flugobjekte sind alles andere als sicher zu steuern. Zu Recht wird ihnen die Zulassung für den europäischen Luftraum daher rigoros verweigert. Die Steuerung erfolgt immer leicht zeitversetzt, die Reaktionszeit des "Piloten" ist daher verlängert. Berichte und Videos von Beinahe-Zusammenstößen mit zivilen Flugzeugen, sowie 52 Abstürze von Bundeswehr-Drohnen in den letzten 10 Jahren sprechen doch eine deutliche Sprache.
Bewaffnete Drohnen stellen dadurch ein noch viel größeres Sicherheitsrisiko dar. Unvorstellbar, wenn ein solches Objekt über einem Wohngebiet niedergehen würde - ein Terroranschlag wäre kaum verheerender. Nur über unbebautem Gebiet zu trainieren wäre aber auch keine Lösung, dann wären die "Piloten" auf reale Einsätze nicht vorbereitet.
Die Fernsteuerung bewaffneter Drohnen würde die Hemmschwelle zum Einsatz von Gewalt deutlich herabsenken. Wie in einem Computerspiel würden "Piloten" über den Einsatz von tödlichen Waffensystemen entscheiden. Die Zahl der zivilen Opfer von Drohnenangriffen in Pakistan spricht auch da eine deutliche Sprache. Eine demokratische Gesellschaft sollte sich solchen "Killerspielen" eigentlich energisch widersetzen!
Gibt es überhaupt ein sinnvolles Argument PRO Drohneneinsatz? Aufklärung lässt sich mit modernen AWACS Flugzeugen und Satelliten doch professionell bewerkstelligen. Und bewaffnete Drohnen widersprechen den Grundsätzen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
In der Hoffnung auf eine Antwort verbleibe ich mit freundlichem Gruß,
Dr. Heinrich Beilmann