Frage an Maria Böhmer von Luigi A. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Böhmer,
die Gesundheitsversorgung in Deutschland bereitet mir immer mehr Angst und Kopfzerbrechen.
Die Kassenbeiträge werden regelmäßig erhöht. Die Ärzte beklagen, dass die Arzthonorare vorne und hinten nicht reichen, um eine Praxis zu führen. Aufgrund der Budgetierung können die Ärzte den Patienten nicht mehr die Versorgung zukommen lassen , die sie brauchen.
Die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal scheinen am Rande des erträglichen zu sein. Immer mehr Ärzte wandern deshalb nach einem hochwerigen Medizinstudium in Deutschland aus und das, obwohl wir Steuerzahler diesen Menschen das Studium mitfinanzieren, damit sie uns mit ihren erworbenen Kenntnissen den Menschen helfen und Leben retten sollen.
Ich erlebe es leider immer häufiger, länger auf einen Arzttermin warten zu müssen. Ich höre nicht selten " wir können Ihnen erst einen Termin in einem Monat anbieten" (diese Antwort erhalte ich immer dann, wenn mir die Frage nach der Krankenkassenzugehörigkeit gestellt wird). Sie können sich sicherlich denken, dass eine solche Aussage bei Versicherten der PKV nie kommen wird. Das Problem ist: ICH HABE DIE BESCHWERDEN JETZT UND NICHT ERST IN EINEM MONAT!!!
Hier meine Fragen:
1. Was Gedenken Sie zu tun, damit zukünftig gewährleistet ist das alle Menschen eine ausreichende medizinische Versorgung erhalten?
2. Sind Sie für oder gegen die Privatisierung des Gesundheitssystems (oder anders formuliert: Wollen Sie uns Patienten den gierigen Kapitalgesellschaften überlassen, damit diese auf Kosten der Gesundheit anderer einen maximalen Profit herausholen können)?
Mir ist bewusst, dass diese Fragen nicht einfach und in ein paar Sätzen zu beantworten sind. ich wäre Ihnen jedoch dankbar, wenn Sie sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinandersetzen und mir antworten würden, weil es sich hier um ein sehr ernstes Thema handelt, welches jeden einzelnen in diesem Land betriftt.
Mit freundlichen Grüßen
Luigi Arcangioli
Sehr geehrter Herr Arcangioli,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 10. September 2009, in der Sie Ihre Sorge um das deutsche Gesundheitssystem formulieren.
Es ist unser Ziel, dass auch in Zukunft jeder in Deutschland eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe medizinische Versorgung erhält und alle am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Im Mittelpunkt der Gesundheitspolitik von CDU und CSU stehen die Patienten und Versicherten. Mir ist bewusst, dass aufgrund von medizinischem und medizinisch-technischem Fortschritt sowie dem demographischen Wandel die Struktur, Organisation und Finanzierung sowohl der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherung ständig entwickelt werden müssen.
Deshalb ist es auch das Ziel der Union, die Finanzierbarkeit der gesundheitlichen Versorgung zu sichern und die gesetzliche Krankenversicherung mittelfristig auch im Hinblick auf mehr Generationengerechtigkeit konsequent weiterzuentwickeln. Es sollen für die Versicherten zusätzliche Belastungen in Grenzen gehalten und Entlastungsspielräume genutzt werden. Hohe Qualitätsstandards müssen auch in Zukunft in allen Versorgungsbereichen gewährleistet bleiben.
Zudem ist es uns ein Anliegen, dass Versicherte und Patienten bundesweit unkomplizierten Zugang zu unabhängiger Information und Beratung im Gesundheitswesen erhalten. Unabhängige Patientenberatung sollen aus diesem Grund gestärkt und die Patientenrechte in einem eigenen Patientenschutzgesetz weiterentwickelt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Böhmer