Frage an Maria Böhmer von Dr. Bruno K. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Prof. Böhmer,
ich habe Sie in der Vergangenheit als CDU-Expertin bezüglich Gender Mainstreaming schon mehrfach erfolglos angeschrieben. Vielelicht erhalte ich diesmal eine Antwort.
Unter Rot-Grün - und leider auch meistens in unionsgeführten Ländern - wird Gender Mainstreaming ja als reines Frauenfördermittel funktionalisiert. Benachteiligungsfelder männlicher Mitbürger bleiben systematisch außen vor.
Trotz schlechterem Bildungsniveau und schlechterer Bildungsbeteiligung werden Jungen nach wie vor aus Bildungs- und Jugendpolitischen Maßnahmen gezielt ausgegrenzt. Das Bildungsministerium initiiert lediglich Mädchen spezifische Projekte, keine Jungen spezifischen. In Bildungsberichten werden die Bildungs- und Berufssituation männlicher Jugendlicher oft nicht betrachtet. Ein Integrationsförderung männlicher Mitbürger in frauendominierten Berufsbereiche gibt es nicht, im Gegenteil selbst in frauendominierten Berufsbereichen – wie im Erziehungsbereich - wird die Integration männlicher Mitbürger durch Frauenfördermaßnahmen bewusst erschwert.
Trotz schlechterer Gesundheitssituation männlicher Mitbürger werden nur Frauengesundheitsberichte bzw. Frauengesundheitsdatenbanken geführt. Jungen- und Männergesundheitsberichte oder Jungen- und Männergesundheitsdatenbanken werden nicht geführt, d.h. eine Interesse an der gesundheitlichen Situation männlicher Mitbürger liegt nicht vor.
Das Jugendministerium gibt im Dezember 2004 lediglich eine Studie heraus, die die Situation weiblicher Migrantenjugendlicher berücksichtigt, die Integrationsprobleme männlicher Migrantenjugendlicher werden gezielt unter den Tisch gekehrt.
Dies sind nur wenige Beispiel für krasse Verstöße gegen Gender Mainstreaming unter der Rot-Grünen Regierung. Ist vorgesehen, unter einer unionsgeführten Bundesregierung ein korrektes Gender Mainstreaming einzuführen und die Problembereiche männlicher Mitbürger nicht mehr gezielt unter den Tisch zu kehren?
MfG
Dr.Köhler
Sehr geehrter Herr Köhler,
vielen Dank für Ihre Anfrage bei kandidatenwatch zu Gender Mainstreaming.
Die Union hat das Problem der Benachteiligung von Jungen erkannt und eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt "Verbesserung der Zukunftsperspektiven für Jungen", die ich mit der Antwort der Bundesregierung zu Ihrer Information beifüge.
Auf der anderen Seite können und wollen wir Gender Mainstreaming nicht zurückdrehen. Aber sicher ist es richtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Jungen gezielter zu fördern.
Ihre Anregung, Berichte für beide Geschlechter zu erstellen, werde ich in der nächsten Legislaturperiode gerne aufgreifen.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Böhmer MdB