Frage an Margarete Bause von Rafael S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bause,
die Ausführungen unter https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/margarete-bause/question/2019-04-04/312770 wären geradezu ein Paradebeispiel für die Folgen einer von strengsten gesetzlichen Vorgaben, sogenannten Freiheitsrechten, befreiten und entfesselten Transplantationsindustrie. Sie nimmt sich, was sie braucht.
Deutsche Bürger sind in medizinischer Hinsicht frei was Operationen betrifft. Das Mekka für Transplantationen dürften aber die USA sein.
Wer als Uigure in China mehr als zwei Messer hat, bekommt Besuch von der Polizei https://www.welt.de/reise/Fern/article189532947/Couchsurfing-in-China-Der-Hund-war-leider-schon-im-Wok.html. Was dann passiert?
Ob Personen gegen deren Willen Organe entnommen werden ist fraglich, denn China zählt neben den USA und Großbritannien zu den wichtigsten Handelspartnern Bayerns. https://www.sueddeutsche.de/bayern/minister-reist-nach-asien-milliardenmarkt-1.3945112
Björn Nashan engagierte sich in der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), bei der Organ-Verteilungsstelle Eurotransplant und in der Ständigen Kommission Organtransplantation bei der Bundesärztekammer. 2017 wurde er beauftragt, ein Transplantationszentrum in China aufzubauen.
Er sagt, Menschen, die sich sozial engagieren, erhalten Urkunden oder Verdienstkreuze. Organspender, also Mitbürger, die im Tod Leben gespendet haben, werden hingegen nicht geehrt. Er spricht sich auch für eine Senkung der Hürden für die Organentnahme aus, nämlich dem Herztodkriterium. Die chinesische Organspende war völlig unreguliert und basierte fast ausschließlich auf der Rekrutierung von Organen von Strafgefangenen nach Hinrichtungen, und diese Organe wurden dann auch Ausländern transplantiert.
Weiterhin sagt er, "Wir Deutschen könnten von China sogar lernen" https://www.welt.de/gesundheit/article179128736/Organspende-Was-China-bei-den-Transplantationen-besser-macht.html .
Teilen Sie die Bewertung von Herrn Nashan zur Organentnahme?
Sehr geehrter Herr Schuster,
die Zahl der Organspender in Deutschland ist in den letzten Monaten erfreulich gestiegen. Dies zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die auf einen Anstieg um mehr als 10 Prozent im Vergleich zu Anfang 2019 verweisen. Auch die Bestellung von Organspendeausweisen hat sich deutlich erhöht.
Dies bedeutet, dass die intensive öffentliche Diskussion und die Reform der Organspende Wirkung zeigen. Die Weichen für eine positive Entwicklung sind mit der Stärkung der freien Entscheidung und einer verbesserten Organisation gestellt. Die Reformen müssen jetzt umfassend umgesetzt werden. Eine besondere Bedeutung hat das geplante Organspenderegister, das den bewährten Organspendeausweis digital und zentral ergänzt.
Die in Ihrem Schreiben erwähnte Bewertung von Herrn Nashan zur Organentnahme und zum Transplantationswesen in China mache ich mir nicht zu Eigen.
Mit freundlichen Grüßen
Margarete Bause