Frage an Margarete Bause von Kersten M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bause,
wie stehen denn die Münchner Grünen aktuell zum Thema "Null-Toleranz-Politik" bezüglich Cannabis in Bayern bzw. München?
Liebe Grüße
Kersten Martini
Sehr geehrte Frau Martini,
GRÜNE Drogenpolitik setzt auf Prävention, Therapie und Überlebenshilfe.
Oberstes Ziel unserer Drogenpolitik ist es, Kinder und Jugendliche zu schützen. Prävention heißt "Kinder stark machen" und das beginnt nicht erst in der Schule, sondern schon im Kindergarten. Im Unterricht sowie in Aufklärungskampagnen muss hierbei auf alle Drogen eingegangen werden, die Gefahren der verschiedenen Drogen sollen umfassend vermittelt werden. Die Einteilung in "harte" und "weiche" Drogen ist dabei weitgehend fehlerhaft und verharmlost beispielsweise die Alkoholabhängigkeit. Entscheidend sind psychischen und physischen Folgen und nicht die gesellschaftliche Akzeptanz einzelner Drogen. Zur Aufklärungsarbeit gehört für uns auch eine wirksame Einschränkung der Werbung für alle Drogen inklusive Alkohol und Nikotin.
Darüber hinaus ist uns die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten wichtig. Um Gesundheitsschäden durch illegal erworbene, verunreinigte Drogen zu verhindern, wollen wir, dass es Angebote gibt, die Zusammensetzung der eigenen Drogen zu überprüfen. Wir fordern Drogenkonsumräume und den Ausbau von Therapie- und Substitutionsprogrammen. Wir wollen erreichen, dass Betroffene nicht aus Angst vor Gesetzeskonflikten mit ihren Problemen allein bleiben und das Thema weiterhin tabuisiert wird. Unser Ziel ist deshalb eine Entkriminalisierung von Drogenkonsumentinnen und -konsumenten.
Margarete Bause, MdL