Frage an Margarete Bause von Rainer E. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Bause,
Insgesamt erachte ich die Forderung nach einer allgemeinen Frauenquote von 40% (oder 50%) auch wenig zielführend und auf Dauer (für Männer) diskriminierend:
1. Wenn schon Gleichstellung, dann bitte Mindest-Quoten für beide Geschlechter (z.B.: 40%/40%) - denn schließlich kann ich als junger Mann nichts dafür, dass die Frauen bisher benachteiligt wurden und noch werden.
2. Als Argument für eine Frauenquote werden immer Führungspositionen angeführt, Einzug hält sie aber auch in Verwaltungen, Universitäten etc., dazu ein paar Zahlen:
- der Frauenanteil bei Ingenieuren beträgt nur 13%, meiner Meinung nach dürfte die Frauenquote bei der Ingenieurausbildung damit max. 15% sein.
-der Frauenanteil bei Verwaltungsfachleuten ist 70%, damit wäre eine Frauen-Quote von 70% angebracht.
- fordern Sie überall 50%, benachteiligen Sie bei den Ing. die Männer, bei den Verwaltungsfachleuten dagegen die Frauen.
3. Wird eine Frauenquote in allen Lebensbereichen eingeführt, kann es Probleme geben:
- bei Erziehern haben Sie einen Frauenanteil von ca. 97% - hier sind die Männer (bei 50% Quote - scheinbar) massiv benachteiligt.
- es gibt einige Unternehmen, die nur Frauen beschäftigen und keine Männer einstellen wollen - muss die Quote erfüllt werden, notfalls unter Zwang - dann müsste man (bei echter Gleichberichtigung) solche Unternehmen zwingen, Männer einzustellen.
Meine Fazit: wer es mit der Gleichstellung ernst meint, darf weder Frauen noch Männer benachteiligen. Um Benachteiligungen zu beseitigen kann man gerne Quoten festlegen, diese sollten aber die prozentuale Verteilung der Geschlechter in den jeweiligen Bereichen berücksichtigen.
Wie sehen Sie die Frauenquote?
Viele Grüße
R. Engelhardt
*Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetige/BerufArbeitsbedingungErwerbstaetigen2010412117004.pdf?__blob=publicationFile
**Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Frauenanteilen_in_der_Berufswelt