Frage an Marcus Worm von Franz R. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Worm,
Ihre Haltung zum Standort Schönefeld in der unmittelbar mitbetroffenen Region stimmt nachdenklich.
Die Grünen sind als Partei u.a. des Umweltschutzes entstanden. Ich muss erkennen, dass davon kaum mehr als Rudimente verblieben sind.
Den offiziellen Planungsunterlagen nach, soll mittelbare Folge des Schönefeld-Ausbaus ein gigantischer Landschaftsumbau der Region sein, um u.a. Zugvögel zu „vergrämen“. Vorangegangene Untersuchungen hatten ergeben, dass Schönefeld weit überdurchschnittlich von „Vogelschlag“ bedroht ist. Dieser führt – von den Vögeln ganz zu schweigen - zu schweren Schäden am Flugzeug bis zu Abstürzen.
In diesem Zusammenhang sei ergänzt, dass die Region um Schönefeld von etwa 200 000 Menschen bewohnt ist. Sie ist von „geringerer Siedlungsdichte“ als die um Tegel oder Tempelhof, aber sie ist weit davon entfernt von geringer Siedlungsdichte zu sein.
Wie wollen Sie als Umweltpartei punkten, wenn Sie sich auf nicht nur natur-, sondern wie selbst MP Stolpe einmal einschätzte „menschenverachtende“ Standortentscheidungen einlassen?
Dass dies nach „reiflicher Überlegung“ geschehen ist, will ich wirklich nicht hoffen.
Meinen Sie wirklich dass Binsenweisheiten wie
„Wo immer Flugverkehr stattfindet, beeinträchtigt er Mensch und Umwelt.“
den Abertausenden, die sich im größten Prozess, den das Bundesverwaltungsgericht jemals zu führen hatte, verzweifelt wehrten, weiterhelfen?
Es gibt schließlich Standortalternativen! Schönefeld ist eine politische Fehl-Entscheidung gegen ein klares Sachverständigenurteil.
Werden Sie die Bürger unterstützen bei der gegen das Bundesverwaltungsgericht eingeleiteten Klage vor dem Bundesverfassungsgericht und der gegebenenfalls nötigen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof?
Die Kerosinsteuer ist übrigens noch nicht einmal unter der rot-grünen Bundesregierung durchgesetzt worden. Stattdessen der erste (völkerrechtswidrige) Militäreinsatz Deutschlands im Ausland.
Mit freundlichen Grüßen