Marcus Worm
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Karl-Heinz M. •

Frage an Marcus Worm von Karl-Heinz M. bezüglich Verkehr

Was machen Sie persönlich bzw. Ihre Partei gegen die "Müggelseeroute"?
Was halten Sie von der Umweltverträglichkeit des Standortes BER in Schönefeld, wenn nach Inbetriebnahme statt 77.000 Flugbewegungen nunmehr ca. 250. 000 Flugbwegungen/pro Jahr die Gesundheit der Bevölkerung ruinieren und Kerosinschmiere auf Berliner Gewässern treibt?
Wie setzen Sie unter diesen Bedingungen die Richtlinie 2006/11/EG ( Anhang IX Wasserrahmenrichtlinie um, hier insbesondere Artikel 4 , Ziele für Bewirtschaftungszyklen).
Das Stichwort für Berlin wäre: Innerhalb des S-Bahn-Ringes "Umweltzone", außerhalb "Kerosinteppich"
Welche Mittel und Möglichkeiten haben die nicht "PFB-klageberechtigten" Köpenicker Ihre rechte einzufordern ? Wer misst hier den Fluglärm ? Die Senatskarte Lärm ( Berlin 2010) zeigt Lärmgebiete nur an der S-und Fernbahntrasse Köpenick-Erkner, im übrigen Bezirk gibt es keine REFERENZWERTE , d.h. hier gibt es keinen Fluglärm!
Was machen Sie persönlich bzw. Ihre Partei, dass man zumindestens von 22-6 Uhr nicht verlärmt wird.
Ist Ihnen bekannt, dass die TU Dresden im Auftrag des MIL Brandenburg in 2010 beauftragt wurde, die zukünftigen Kapazitäten von BER bzw. des Berliner Luftraums zu untersuchen und Ende August 2011 ein Untersuchung vorlegt wird, die dem Leser mitteilt, dass das sogenannte "Single-Airport-Konzept" scheitern wird.

Wie sehen Sie die zukünftige Nachnutzung des BER/ BBI als Deutschlands größter Messe-Standort? Was halten Sie von einem privatfinanzierten Sperenberg, einem Drehkreuzstandort mit den Koordinaten von München-Erding.
Die 42 km zur Stadtgrenze überwinden die Münchner mit der S-Bahn und dem Auto...

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Mitzon,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich persönlich engagiere mich gegen die Müggelsseeroute, indem ich jeden Montag Teilnehmer der Demonstration in Friedrichshagen auf dem Marktplatz war und bin, um zu zeigen das dieser Umgang mit uns Menschen in der Region inakzeptabel ist. Ich persönlich habe mich auch mit einem Brief an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung gewandt um deutlich zu machen, dass diese Route eine Katastrophe für unsere Region bedeuten würde und diese Route niemals auch nur ansatzweise diskutiert, geschweige denn geplant wurde. Weiterhin habe ich persönlich einen Brief an das Umweltbundesamt gesandt mit der Bitte eine deutliche Stellungnahme für das Nachtflugverbot von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr abzugeben und ebenfalls sich gegen die Müggelsseeroute auszusprechen. Die Entscheidung von Flugrouten wird allerdings nicht von der Politik getroffen sondern von Behörden.

Wir als Grüne fordern ein Nachtflugverbot von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr. Wir sprechen nicht wie andere von einer Kernnacht 00:00 Uhr bis 05:00 Uhr (SPD) oder von 23:00 bis 06:00 wie die LINKE.

Das Nachtflugverbot kann auch von der Politik entschieden werden, hier braucht es kein Gerichtsverfahren. Deshalb werde ich persönlich keinem Koalitionsvertrag zustimmen, der nicht dieses enthält, oder eine Regierende Bürgermeisterin oder Bürgermeister wählen, die/der nicht die Umsetzung des Nachtflugverbots zu seiner Aufgabe macht.
Ich glaube nicht, dass es nochmals eine Standortdebatte geben wird, in der sich Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer des Flughafens Schönefeld für einen anderen Standort entscheiden.

Es muss geschafft werden, dass die Betreibergesellschaft vom unabhängigen Parallelbetrieb ablässt, die Pläne für eine dritte Startbahn nicht Wirklichkeit werden und alle Betroffenen einen Lärmschutz erhalten, der den Namen auch verdient.

Mit freundlichen Grüßen

Marcus