Frage an Marcus Scharein von Antje W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Ich habe eine konkrete Frage zur Bildungspolitik. Meine Tochter besucht die 3. Klasse an der Grdsch. an der Marie, die sich seit Jahren durch ihr sonderpädagog.Profil auszeichnet. Durch einen Förderausschuss wurde bei meiner Tochter sonderpädag. Förderbedarf festgestellt. Daher erfolgte die Einschulung in eine Integrationsklasse. In den letzten beiden Schuljahren begleitete eine Sonderpädagogin meine Tochter. Aufgrund der Vorgaben des Bez.amtes Pankow konnten so 4 Std. wöchentl. meiner förderungsbedürftigen Tochter zugute kommen. Im Juni musste ich erfahren, dass die Sonderpädagog.Std. im Bez. Pankow für das Schuljahr 06/07 auf 3 Std. pro Kind gekürzt werden. Diese Kürzung der Std für Sonderpädag.hatte jedoch für die Grdsch. an der Marie, in der viele "I-Klassen" unterrichtet werden, zur Folge, dass die Lehrerausstattung zu hoch ist und Lehrer die Schule verlassen müssen. Zu diesen Lehrern gehört auch die Sonderpädagogin meiner Tochter, die nun kuzfristig an einer anderen Schule im Prenzlauer Berg eine erste Klasse als Lehrerin übernehmen muss. Aufgrund fehlender Vertretungsreserven wird es vorerst keine sonderpädagog. Förderung für meine Tochter geben. Ob sie in dieser Schulform ohne die ihr zustehende Förderung die Leistungsanforderungen erfüllen kann, ist mehr als ungewiss. Und: Die Schulklasse meiner Tochter ist leider auch nicht die einzige Klasse an unserer Schule, welche aufgrund des akuten Lehrermangels "I-Kindern" nicht mehr gerecht werden kann. Ganz abgesehen vom Teilungsunterricht, der dieser Situation schon längst zum Opfer fiel. Die Statistiken zur Lehrer-Austattung entsprechen nicht der Realität (z.B. durch Langzeitkranke, Erziehungsurl. etc., die trotz Abwesenheit mit ihren Stunden angerechnet werden). Meine Fragen: Was kann Ihre Partei und was können Sie persönlich unternehmen, um dem Anspruch der Kinder mit Förderbedarf zu erfüllen? Wann wird der Anspruch meines Kindes auf Förderung wieder erfüllt? Ich bedanke mich für Ihre Antwort. A. Wagner
Liebe Frau Wagner,
die Kürzungen der Zuschläge für Sonderpädagogische Betreuung im Rahmen des Schulunterrichts durch SPD und PDS wurden seitens der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus abgelehnt. Leider konnte die Fraktion sich diesbezüglich nicht gegen die rot-rote Koalition durchsetzen.
Die FDP möchte die Schulen zukünftig subjektbezogen mit Mitteln ausstatten. Das heißt, dass die Schulen, je nach Anzahl der Schüler, ein Budget übertragen bekommen, mit dem sie Personal, Instandhaltung und Kooperationen (im Ganztagsbetrieb) in Eigenverantwortung finanzieren können. Für die sogenannten I-Kinder bekommen die Schulen nach unserem Modell, analog zu Kindern mit Sprach- oder Lerndefiziten, Zuschläge übertragen. Wir sind davon überzeugt, dass die Schulen vor Ort mit dem Geld sehr viel verantwortungsvoller und effektiver umgehen werden, als es die Schulbehörde bislang getan hat. So lässt sich bei gleichem oder geringfügig höherem Mittelaufwand eine deutlich höhere Bildungsleistung erzielen.
Viele Grüße
Marcus Scharein