Frage an Marcus Held von Peter L.
Sehr geehrter Herr Held,
ich stelle eine generelle Frage, betrifft möglicherweise nicht Sie persönlich: Alle Abgeordneten erhalten nach meinem Verständnis ein angemessenes Entgelt für ihre Arbeit. Abgeordnetenwatch folgend gibt es eine Menge von Abgeordneten, die Nebeneinkünfte erhalten. Ich würde meine gute Arbeitsstelle riskieren, sollte ich unerlaubterweise einen Nebenjob annehmen.
Meine naive Erwartungshaltung ist dergestalt, dass ich annehme, die Arbeit im Parlament ist ein Vollzeitjob, ist anspruchsvoll, läßt vom Umfang her keine Nebentätigkeit zu. Ist es nicht so, können Sie hier aufhören zu lesen.
Ist die Arbeit im Parlament allerdings kein Vollzeitjob, den Berichten zufolge ist davon auszugehen, da eine Vielzahl Ihrer Kollegen erhebliche Einkünfte per Nebenjobs erhält, frage ich mich, wie das denn möglich und praktikabel ist?
Entweder ich bin richtig dabei oder ich bin es nicht. Nebenjobs forcieren natürlich den Verdacht der Einflußnahme von außen, Eigennutz könnte im Vordergrund stehen, insbesondere dann, wenn die Nebeneinkünfte dominieren.
Was halten Sie von der Idee, Abgeordneten einen Arbeitsvertrag zu geben, so einen wie ihn das gemeine Volk auch größtenteils hat, in dem festgelegt ist, Nebentätigkeiten sind ausgeschlossen?
Hobbypolitiker im Parlament, das macht doch wohl kaum Sinn. Ich erwarte von meinen gewählten Vertretern vollen Einsatz und nicht nur einen Bruchteil davon. Sollte ein Teil der Arbeitszeit für private Nebentätigkeiten zur Einkommensoptimierung verwendet werden, halte ich es für einen Betrug gegenüber dem Arbeitgeber, im übertragenem Sinne dem Wähler.
Zeiterfassung und Anwesenheitspflicht, insbesondere bei Abstimmungen, sollte ein Selbstverständnis sein, niemand anderes kann nach Lust und Laune auf der Arbeit erscheinen. Bei Nichterscheinen Krankmeldung, oder, bei nachweisbarer Dienstreise, Reisebericht ( Motivation, Zielsetzung, Ziel erreicht? ) abgeben, als Pflicht.
Wie stehen Sie dazu?
Viel Erfolg und Grüße
Peter Lange
Sehr geehrter Herr Lange,
für Ihre E-Mail danke ich Ihnen sehr!
Nur um erst mal ein Punkt aus Ihrer E-Mail herauszugreifen: Anscheinend liegt bei Ihnen ein Missverständnis vor, wenn Sie behaupten, dass Abgeordnete in Sitzungswochen kommen und gehen können, wie sie und wann sie wollen, ohne sich irgendwo entschuldigen zu müssen. Lust und Laune ist da weniger entscheidend.
Von dem her lade ich Sie gerne in eine meiner Sprechstunden ein, um über meine Aufgabe und meine Zeit als Abgeordneter zu sprechen. Sicherlich können wir dahingehend Vorurteile abbauen und ich Ihnen einen Einblick in meine Arbeit geben.
Mein Wahlkreisbüro schickt Ihnen gerne die nächsten Sprechstundentermine. Gerne können Sie aber auch mein Wahlkreisbüro kontaktieren: 06241/305249
Mit freundlichen Grüßen, schönes Wochenende,
Ihr Marcus Held