Wie ist ihre Haltung zu einer Verkehrswende durch einen massiven Ausbau des Umweltverbundes aus ÖPNV, Fußwegen und Radfahrten? Wie soll der ÖPNV nach Corona finanziert werden? Warum Masken im ÖPNV?

Sehr geehrter Herr S.,

Unsere Abhängigkeit von fossiilen Energieträgern ist nicht nur im Verkehr ein großes Problem. Neben allen Bemühungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz jetzt zügig dies zu ändern, müssen wir selbstverständlich unseren Energieverbrauch deutlich senken. Das geht, bezogen auf den Verkehrssektor natürlich nur bedingt indem wir 50 Mio. Verbrenner gegen 50 Mio. E-Autos ersetzen. Deshalb ist es gerade in unserer Region wichtig den ÖPNV und die Fahrradinfrastruktur zu stärken. Wir wollen nicht nur die Investitionen in den ÖPNV verdoppeln, sondern ein Jahrzehnt der Schiene einläuten. Das heißt - und das ist für mich persönlich ein Anliegen - dass auch eine Reaktivierung der Wiehltalbahn angegangen werden muss. Mit beschleunigten Verfahren und einer soliden Finanzierungsgrundlage, kombiniert mit einem verlässlichen Zubringerverkehr und Mobilstationen an den Bahnhöfen kann der oberbergische Süden zu einer Modellregion der Mobilität von Morgen werden. Das kostet sicher Geld und dafür müssen die Kommunen unterstützt werden. Hierfür muss die Verteilung der Mittel im Haushalt zwischen Straßenbau, ÖPNV und Radverkehr neu gewichtet werden.

Was einen Forschungsbetrieb auf der Trasse der Wiehltalbahn angeht, würde ich dies einer Reaktivierung erstmal nachrangig behandelt sehen wollen. Dann kann man über soetwas nachdenken.

Ich würde Ihren Schluss zur Maskenpflicht gerne umdrehen und diese ebenfalls bei solchen Veranstaltungen, wie Sie sei anführen,  wieder einführen. Aber natürlich ist es eine Belastung, gerade in den Sommermonaten, bei längeren Strecken mit dem ÖPNV und schlechter Belüftung eine Maske tragen zu müssen. Das hemmt die Lust auf ÖPNV nochmal mehr. 

Mit freundlichem Gruß, Marc Zimmermann