Wie hoch schätzen sie die Gefahr eines Blackouts ein und werden sie das Thema im Bundestag auf die Tagesordnung bringen?
Sehr geehrter Herr B.,
Am 8. Januar 2021 kam es in Europa fast zu einem Blackout. Das Österreichische Bundesheer geht zu 100% davon aus, dass es in den nächsten fünf Jahren zu einem Blackout kommen wird. Während einige Länder zahlreiche Atomkraftwerke bauen, möchten wir in Deutschland aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen. Der Focus berichtete vor wenigen Tagen, dass Kohle erneut zum wichtigsten Energieträger wird.
Trotz aller Warungen hat die Bundesregierung Mitte April 2023 die letzten drei deutschen Kernkraftwerke, die sichersten der Welt, vom Netz genommen. Damit fehlen uns weitere wichtige netzstabilisierende und grundlastfähige Stromerzeuger.
Deutschland war im sonnigen Juni 2023, trotz maximaler Produktion aller PV-Anlagen, auch tagsüber Stromimporteur. Es herrschen somit Strommangellagen für Wirtschaft und Privathaushalte, die aktuell durch Stromimporte aus unseren Nachbarländern gedeckt werden können.
Die Gefahr eines Blackouts steigt mit der Abschaltung jedes grundlastfähigen Kernkraft-, Kohle- und Gas-Kraftwerks. Ein solcherTotalzusammenbrauch soll durch eine kontrollierte Lastabschaltung von ganzen Regionen und Großverbrauchern verhindert werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Browout nimmt zu.
Indiz für das geschwächte Netz sind die sogenannte Redispatchmaßnamen. Allein 2022 waren über 12.000 solcher Stabilisierungseingriffe im deutschen Stromnetz notwendig. Seit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke stieg die Anzahl um 70 Prozent und damit auch die Wahrscheinlichkeit eines Brownouts, der, wenn sein Lastenabwurf nicht ausreichend wirkt, zum Blackout führen kann.