MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Manuela Ripa
ÖDP
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Frage von Heike R. •

Holzverbennung erzeugt CO2 UND Methan (noch 25x schlimmer für Klima und Gesundheit als CO2) Warum ist die private Holz-/Pelletverbrennung als Klimakiller und Gesundheitsrisiko nicht längst verboten???

Sehr geehrte Frau Ripa,
eine Frage zu einer "tickenden ökologischen Zeitbombe".
https://www.galileo.tv/natur/methan-die-tickende-zeitbombe-fuers-klima/
Heizen mit Holz ist Klimakiller. Die Holzverbrennung produziert neben Feinstaubemissionen auch CO2- und andere klimarelevante Emissionen wie Methan. Pro produzierter Wärmeeinheit sind die CO2-Emissionen sogar höher als bei fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas
quelle:https://www.bmuv.de/heizen-mit-holz/umwelt/klimaauswirkungen-von-heizen-mit-holz
Der massive Anstieg der Holzverbrennung hat Auswirkungen auf Klima, Gesundheit und die weltweiten Waldbestände
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/bauen-und-wohnen/27138.html
Holverbrennung befeuert den Klimawandel
https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/wald-und-klima/wie-holzverbrennung-den-klimawandel-befeuert
Die Grünen im Bund scheinen das Problem zu ignoriern?
Wann endlich zwingt die EU den Bund aktiv zu werden und die Holz-/Pelletverbrennung zu verbieten?

MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Als Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP- die Naturschutzpartei) lehne ich die Wärmeerzeugung durch das Verbrennen von Holz ab. Denn dadurch gelangt CO2 in die Atmosphäre, was die menschengemachte Klimaerwärmung beschleunigt. Das Argument, dass nur CO2 in die Umwelt gelange, das ihr vorher entzogen wurde, ist nicht schlüssig. Denn Bäume brauchen mehrere Jahrzehnte, bis sie nachgewachsen sind. Das von ihnen gespeicherte CO2 wird bei Verbrennung aber innerhalb sehr kurzer Zeit freigesetzt, das bedeutet einen enormen CO2-Schub in die Atmosphäre. Dabei sind wir aufgrund der Klimakrise dringend darauf angewiesen, unsere CO2-Emissionen deutlich zu senken.

Da viele Holzpellets aus Übersee importiert werden, kommen noch die Emissionen für den Transport hinzu. Darüber hinaus werden in Übersee oft naturnahe Wälder abgeholzt, um Fichten-Monokulturen für die Pelletherstellung anzupflanzen. Diese Praxis ist verheerend für den ökologischen Nutzen der Wälder und ihre Artenvielfalt.

Aber auch bei uns in Deutschland sorgt die Produktion von Pellets für ökologische Schäden. Aufgrund des gestiegenen Holzpreises haben Waldbesitzer einen Anreiz, Bäume früher zu fällen, was schlecht für die Biodiversität in den heimischen Wäldern ist. Wegen des hohen Profits, der mit Holz erzeugt werden kann, wird auf Teufel komm raus abgeholzt, auch entlang von Flüssen und Straßen. Dadurch schrumpfen unsere Holzvorräte, was sich negativ auf die Populationen von Vögeln und Bienen auswirkt. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum hat vergangenes Jahr Satellitendaten veröffentlicht, die belegen, dass die Baumverluste in Deutschland größer sind als angenommen. Dabei sind unsere Wälder durch Trockenheit und Schädlingsbefall bereits erheblich geschwächt.

Hinzu kommt das von Ihnen angesprochene Problem der Luftbelastung. Denn die Verbrennung von Holz läuft nie vollständig ab. Laut Bundesumweltamt entstehen dabei gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie Feinstaub oder Ruß.

Deshalb ist es umso verheerender, dass im geplanten Heizungsgesetz Ausnahmen für Pelletheizungen vorgesehen sind. Die Grünen sind leider vor FDP und den Lobbyisten der Holzindustrie eingeknickt.

Ich setze meine Hoffnungen allerdings in die Überarbeitung der Ökodesign-Richtlinie, die derzeit von der EU-Kommission vorbereitet wird. Die darin vorgesehene stufenweise Verschärfung der Mindesteffizienz-Anforderungen für Heizgeräte würde das Aus für Pelletheizungen bedeuten. Denn die angepeilte Effizienz von Brennwerten von 115 Prozent können brennstoffbasierte Kessel nicht erfüllen. Sollte das so Gesetz werden, könnten Verbraucherinnen und Verbraucher sich ab 2029 darauf verlassen, dass bei Neuanschaffung einer Heizung die aktuellsten Effizienzvorgaben gelten und dadurch Energiekosten gespart werden. Ich werde mich gemeinsam mit meiner Fraktion dafür einsetzen, dass die Richtlinie nicht durch den Einfluss von Lobbyisten verwässert wird.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Ripa

 

 

 

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