Frage an Manuel Hummel von Gabriele D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Durch eine Gesetzesänderung in Ba-Wü wurden viele kleine Hauptschulen zusammengelegt. So werden Schüler aus Elchesheim-Illingen ab Kl. 8 in der Werkrealschule im Nachbarort Bietigheim unterrichtet. In den Vorgesprächen wurden von den politischen Entscheidungsträgern eine neue Busverbindung und ein neuer Radweg versprochen. Der neue Bus fährt, kostet über 30€ im Monat. Der versprochene Radweg wurde leider noch nicht in Angriff genommen. Das Landratsamt Rastatt hat zwei Verkehrszählungen durchgeführt, bei denen in einer Stunde 30 Radfahrer die Verbindung zwischen den beiden Ortschaften nutzen sollten. Wir Einwohner fragen uns, wie will man Radfahrer für einen künftigen Radweg zählen, bevor es diesen überhaupt gibt? Jemand hat dazu gesagt: "Das ist so als ob man zählt, wie viele Flugzeuge auf einer Wiese landen, bevor man die Rollbahn baut!"
Wir Eltern wollen, dass unsere Kinder bei gutem Wetter mit dem Fahrrad in die Schule fahren können. Zurzeit gibt es aber nur eine Verbindung auf der ehemaligen Straße, ein Weg durch den Wald, der nicht ausgeschildert ist und wirklich mitten durch den Wald führt, total einsam und nicht einsehbar. Für 14-jährige Schüler, die morgens im Dunkeln zur Schule radeln sollen, absolut ungeeignet. Auf der Verbindungsstraße für die Autos, der K3737, kann man auch nicht mit dem Rad fahren, da es durch die schnellen Autos auf der engen Straße, vor allem bei Dämmerung und im Dunkeln, lebensgefährlich ist. Daher fordern wir Eltern, dass der versprochene Radweg von Elchesheim-Illingen nach Bietigheim umgehend gebaut wird!
Wir haben eine Unterschriftensammlung gestartet, haben die Unterstützung beider Bürgermeister und des „Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ba-Wü“. Auf Artikel in BNN und BT, im Internet bei WKW und facebook haben wir sehr viel positive Resonanz bekommen. Auf diesem Wege fragen wir nun Sie, ob Sie bereit sind uns zu helfen, dass der Radweg möglichst rasch gebaut wird. Damit unsere Kinder sicher in die Schule gelangen können.
Sehr geehrte Frau Dunz,
Wir Bündnisgrünen haben diese Folgen der Einführung der Werkrealschule kommen sehen. Nicht nur in E.I. werden auf´s Neue Kinder hin- und hergeschickt, die bislang vor Ort zur Schule gehen konnten. Der Landkreis subventioniert zwar die Monatskarte, aber das ist natürlich nur ein kleiner Anteil der für Sie entstehenden Kosten (andererseits gilt sie ja für´s komplette KVV-Netz, was auch nicht schlecht ist). Dennoch verursachen allein die neuen Werkrealschulen für den Landkreis 480 000 € an zusätzlichen Kosten im Jahr! Wir wollen deshalb eine andere Schulpolitik, die die Schule im Dorf lässt und den Kindern lange Schulwege erspart.
Unabhängig davon halten wir zwischen ALLEN Orten sichere, attraktive und ausgeschilderte Radwege für notwendig, denn wir wollen ja mehr Menschen (nicht nur SchülerInnen) dazu motivieren, das Rad zu benützen. Ich persönlich sehe die Nutzung eines Weges durch den Wald nicht so eng, es ist meiner Meinung nach eher eine Frage der gefühlten Sicherheit. Wenn ein Weg von der Straße aus einsehbar ist, sind die RadfahrerInnen auch für Menschen einsehbar, die Ihnen Böses wollen. Außerdem ärgere ich mich stets über die Blendwirkung durch entgegenkommende Autos, wenn ich nachts an der Strasse entlang fahre. Was nun die bessere Lösung ist?
Die angesprochene Verbindung zwischen Bietigheim und Elchesheim-Illingen ist eine Kreisstraße. Somit liegt auch der Bau eines Radweges in der Zuständigkeit des Landkreises und betrifft nicht direkt die Landtagswahl. Die von Ihnen angesprochene Verkehrszählung im jetzigen Zustand ist natürlich ein "Trockenschwimmkurs", ich verweise noch mal auf das oben geschriebene: Radwege zwischen ALLEN Orten gehören zur verkehrlichen Grundausstattung.
Ich will Ihnen aber keine falschen Hoffungen machen: ein strassenbegleitender Radweg wird (u.a. wegen einiger Bachläufe) sehr teuer werden, der notwendige Grundstückserwerb kann Jahre dauern. Das ist also keine kurzfristig umsetzbare Maßnahme. Ich werde aber beantragen, dass dieses Thema in der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses für Umwelt, Bau und Planung behandelt wird.
Freundlicher Gruß,
Manuel Hummel