Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Julia A. •

Frage an Manfred Grund von Julia A. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Grund,

ich beziehe mich auf Ihre Antwort an Herrn Hebestreit.
Sie zitieren die WHO, die zu 80% durch private Mittel und der Pharmaindustrie finanziert wird ( https://www.deutschlandfunkkultur.de/weltgesundheitsorganisation-eine-geisel-potenter-geldgeber.1008.de.html?dram:article_id=320082). Eine Unabhängigkeit der WHO ist somit völlig unmöglich.
Weiterhin bezeichnen Sie Impfungen als anerkannte medizinische Maßnahme - mir sind keine Studien einer guten wissenschaftlichen Praxis entsprechend bekannt, die beweisen dass Impfungen neben allgemeiner Anerkennung auch tatsächlich einen gesundheitlichen Vorteil für die Geimpften bringen. Die wirtschaftlich unabhängige Auswertung der Rohdaten der KiGGS-Studie zeigt eindeutig: geimpfte Kinder sind gegenüber den ungeimpften Kindern durchweg im gesundheitlichen Nachteil (vgl.https://efi-online.de/kiggs-studie/). Das entspricht auch den Erfahrungen in meinem persönlichen Umfeld - vom stunden- bis tagelangen Schreien über chronische Erkältungen bis zu chronischen Mittelohrentzündungen mit der Folge einer Sprschentwicklungsverzögerung.

Was werden Sie also dafür tun, dass die von den Fraktionen eingeladenen Experten auch tatsächlich von den wirtschftlichen Interessen der Pharmaindustrie und der Politik unbefangen sind vor einer so weitgreifenden Entscheidung wie einer Impfpflicht?

Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
J. A.

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau A.,

vielen Dank für die Nachfrage zu meiner Antwort vom 19. Juli 2019.

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland gibt jährlich mehr als 226 Mrd. Euro für Leistungen aus. Davon entfallen knapp 38,7 Mrd. auf Arzneimittel und lediglich 1,5 Mrd. Euro für Schutzimpfungen. Aus Sicht der Pharmaindustrie ist das Geschäft mit Impfstoffen weniger attraktiv, weil die Herstellung von Impfstoffen weitaus komplexer und teurer ist als die von Arzneimitteln. So gibt es weltweit immer weniger Impfstoffhersteller, wozu auch wirtschaftliche Erwägungen beigetragen haben dürften.

Für die staatliche Betrachtung sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass durch Impfungen kostenintensive Behandlungen sowie auch Leid von Patienten vermieden werden. Dies wurde in vielen gesundheitsökonomischen Evaluationen errechnet.

Sie sehen eine bessere Kindesentwicklung ohne Impfungen. Aber: Bisher konnten wissenschaftliche Studien nicht belegen, dass sich nicht geimpfte Kinder geistig oder körperlich besser entwickeln als geimpfte. Dies wäre auch nicht plausibel. Die verfügbaren Schutzimpfungen richten sich gegen rund ein Dutzend besonders häufig auftretender oder gefährlicher Erreger – mit hunderten weiteren Erregern muss sich das Immunsystem täglich auseinandersetzen.

Auch die Impfung selbst stellt für das Abwehrsystem einen Stimulus dar und trainiert das Immunsystem. Dementsprechend wäre es ausgesprochen überraschend, wenn geimpfte Kinder generell eine schwächere Konstitution besäßen oder über dauerhaft weniger Abwehrkräfte verfügten. Hinzu kommt: Es steht außer Frage, dass Kinder in der Regel durch Infektionen in ihrer Entwicklung zurückgeworfen werden und gesundheitliche Komplikationen bis hin zu Todesfällen die Folge sein können. Genau diese lassen sich mit der Hilfe von Impfungen vermeiden.

Richtig ist, dass die Kinder heutzutage gegen mehr Krankheiten geimpft werden als früher. Die Zahl der dabei übertragenen Antigene im Impfstoff hat sich aber dennoch deutlich verringert. Denn moderne Impfstoffe sind hoch gereinigt und enthalten zumeist nur einzelne Bestandteile der Erreger. Tatsächlich setzt sich das kindliche Immunsystem, das für diese Aufgabe gut gerüstet ist, tagtäglich mit einer vielfach größeren Menge von Antigenen auseinander, als dies bei Impfungen der Fall ist.

Richtig ist auch, dass heutzutage mehr Allergien vorkommen. Ein Zusammenhang mit Impfungen ist nicht belegt! Gegen eine solche Verbindung sprechen viele andere Studien. So ergab eine Analyse Rotterdamer Ärzte, die alle zwischen 1966 und 2003 zu dem Thema veröffentlichten Fachartikel auswerteten, dass sich insbesondere in den methodisch zuverlässigeren Untersuchungen kein erhöhtes Allergierisiko finden ließ. Es zeigte sich vielmehr, dass Impfungen das Risiko für die Allergie-Entwicklung verringern können. Auch eine Erfahrung hierzulande weist in diese Richtung: In der DDR, wo eine gesetzliche Impfpflicht bestand und fast alle Kinder geimpft wurden, gab es kaum Allergien. Diese nahmen in Ostdeutschland erst nach der Wende zu, während gleichzeitig die Impfquoten sanken.

Meine Belege füge ich an. Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Sorgen etwas nehmen. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Grund

Quellen:
Entwurf eines Gesetzes für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/M/Masernschutzgesetz_Kabinett.pdf

PEI, Sicherheit von Impfstoffen, 2009
https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2009/2009-sicherheit-impfstoffe.pdf?__blob=publicationFile&v=1

RKI, Bulletin 8.8.19
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/32-33_19.pdf?__blob=publicationFile

RKI, Bulletin 16.8.18
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2018/Ausgaben/33_18.pdf?__blob=publicationFile

PEI, Sicherheit und Verträglichkeit von monovalenten Masern- und kombinierten Masern-, Mumps-, Röteln- und Varizellenimpfstoffen, 2013:
https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2013/2013-sicherheit-impfstoffe-masern-mumps-roeteln.pdf?__blob=publicationFile&v=6

PEI, Sicherheit von Impfstoffen, 2009
https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2009/2009-sicherheit-impfstoffe.pdf?__blob=publicationFile&v=1

RKI, Ratgeber Masern
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html

Bundesgesundheitsblatt 4/2019: Impfkomplikationen und der Umgang mit Verdachtsfällen
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00103-019-02913-1.pdf

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