Frage an Magnus Buhlert von Günter O. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Buhlert!
Ich bin 2015 als stellvertretender Sprecher der DozentInnen an der Wirtschafts- und Sozialakademie (WiSoAk) in Bremen gewählt worden.
Meine Anfrage bezieht sich auf die zahlreichen Bremer Freiberufler, die in Bildung, Wissenschaft und Kultur tätig sind (Volkshochschule, Wirtschafts- und Sozialakademie, Musikschule, Musikhochschule, Universität usw.).
Diese KollegInnen sind hochqualifiziert, ohne sie würden die genannten Einrichtungen, darunter einige Eigenbetriebe der Stadt Bremen, überhaupt nicht funktionieren. Die Honorare sind unangemessen niedrig und seit Jahren, in manchen Fällen seit drei Jahrzehnten, von der allgemeinen Entwicklung der Einkommen, der Lebenshaltungskosten, der Kosten für Energieversorgung usw. vollkommen abgekoppelt.
Die bisherigen Bemühungen um Mindestlöhne sind an diesem Personenkreis völlig vorbeigegangen. Aber zunehmend mehr KollegInnen leben ausschließlich von solchen Tätigkeiten; sie können immer weniger eine auskömmliche Rente ansparen und steuern geradewegs auf Altersarmut zu. Sie haben keinerlei gesetzlich festgelegte Vertretungsrechte in den Institutionen, für sie sie arbeiten (meist sind das mehrere Institutionen nebeneinander).
Frage: Was werden Sie an diesem Zustand ändern, wenn Sie in die Bremische Bürgerschaft gewählt werden?
Sehr geehrter Herr O.!
Danke für die Frage! Es ist seit langem bekannt, dass Dozenten der Volkshochschule und von Einrichtungen wie der Ihren unzureichend bezahlt werden. Viel leben davon. Es ist eine Illusion, dass Dozentinnen und Dozenten nebenberuflich arbeiten. Sehr viele machen das hauptberuflich und arbeiten bei mehreren Institutionen.
Begründet wird die Nicht-Erhöhung der Honorare mit der Haushaltslage Bremens. Diese haben die sozialdemokratischen Senate und Regierungsfraktionen zu verantworten, mithin auch die Höhe ihrer Honorare. Wir Freien Demokraten wollen den Haushalt konsolidieren, Verwaltung verschlanken und Spielräume schaffen, damit im Kernbereich Bildung mehr Mittel eingesetzt werden können. Zudem setzten wir uns dafür ein, dass Bundesmittel in diesen Feldern erhöht werden (zum Beispiel für Integrations- und Deutschkurse), damit dort mehr gezahlt werden kann. Nach der Wahl werden wir ausloten, welche Erhöhungsspielräume es gibt und diese nutzen.
Mit besten Grüßen
Magnus Buhlert