Warum sind sie in die Politik gegangen?
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Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage. Hier mehr zu meiner Motivation, warum ich in die Politik gegangen bin:
Nicht erst seit der Geburt meiner drei Kinder frage ich mich: In welcher Welt wollen wir leben und was kann ich tun, um diese Welt zu verbessern? Kommunalpolitik zu machen, das Zusammenleben vor Ort zu gestalten, ist eine großartige Sache. Aber der Gestaltungsspielraum in den Kommunen ist klein. Denn Gesetze und Verordnungen werden vor allem in Berlin gemacht – und davon gibt es leider immer mehr. Ob als Familienvater, Unternehmer, Bürger oder Kommunalpolitiker: Ich habe das Gefühl, dass die Politik in Berlin am wirklichen Leben vorbeigeht – gerade hier auf dem Land.
Das möchte ich ändern. Berlin braucht Menschen, die das wirkliche Leben kennen! Menschen, die aus erster Hand wissen, wo Familien mit Kindern, Handwerker, Mittelständler und Landwirte, Kommunen und Kommunalpolitiker der Schuh drückt. Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die mit gesundem Menschenverstand, Pragmatismus, Klarheit und Entscheidungsfreude der ideologischen Verbotspolitik ein Ende setzen. Kurz: Berlin braucht Menschen wie mich!
Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass die CDU ihre Politik am christlichen Menschenbild ausrichten muss. Unsere christlich-sozialen, liberalen und konservativen Wurzeln zeichnen uns seit jeher aus. Mit großem Selbstbewusstsein sollten wir unsere konservative Haltung wieder stärker betonen, ohne uns in die rechte Ecke drängen zu lassen.
Gute Politik heißt für mich, nicht nur zu sagen, dass die anderen alles falsch machen, sondern bessere, konkrete Alternativen aufzuzeigen. Zum Beispiel bei der neuen Grundsicherung: Ich trete für die Wiedereinführung des Prinzips des Förderns und Forderns ein. Wer arbeiten kann, soll auch arbeiten müssen. Sonst soll er keine Sozialleistungen mehr bekommen. Stattdessen sollten Leistung und Anstrengung in Deutschland wieder mehr Wertschätzung erfahren. Arbeit muss sich immer lohnen. Es gibt keinen Wohlstand ohne Leistung.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass wir uns eine Vollkaskomentalität angewöhnt haben. Wir müssen dringend damit aufhören, in schwierigen Situationen und bei Herausforderungen immer nach dem Geld des Staates zu rufen. Stattdessen müssen wir die verkrusteten Strukturen mit unsäglichen Vorschriften und Genehmigungsverfahren in unserem Land aufbrechen. Der Staat muss agiler, flexibler und schneller werden – und die Bürger in die Lage versetzen, sich selbst zu helfen.
Wir sollten uns wieder auf die Kernthemen konzentrieren und nicht auf Nebensächlichkeiten. Für mich stehen existenzielle Fragen im Vordergrund: Lebe ich sicher? Kann ich genug Geld zum Leben verdienen? Ist die Wohnung bezahlbar? Werden meine Kinder gut versorgt und ausgebildet? Ist die Gesundheitsversorgung überall gewährleistet? Wie bleibe ich auch auf dem Land mobil? Und wie kann ich sorgenfrei alt werden?
Als Landbewohner mache ich mir auch große Sorgen um unsere Landwirtschaft. Wir müssen unbedingt die Misstrauenskultur gegenüber unseren Landwirten beenden und gemeinsam die Zukunft gestalten. Eine starke und erfolgreiche Landwirtschaft ist weltoffen und heimatverbunden. Der Abbau von Überregulierung und Bürokratie ist hier besonders dringend.
Deutschland ist ein großartiges Land. Aber um wieder erfolgreich zu sein, müssen wir in Zukunft wieder weniger reden und mehr tun. Dafür stehe ich.