Lukas Oßwald
DIE LINKE
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Frage von Adelheid B. •

Frage an Lukas Oßwald von Adelheid B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Oßwald,

wie gedenken Sie die hiesige Landwirtschaft zu unterstützen - momentan insbesondere die Milchbauern wegen der ruinösen Milchpreise? Was können Sie gegen die Übermacht der Discounter unternehmen?
Was gedenken Sie auf politischer Ebene zu tun, um konventionell und biologisch anbauende Bauern sowie die Verbraucher vor den nicht abschätzbaren Risiken der Grünen Gentechnik zu schützen? Wie wollen Sie verhindern, dass unsere Schöpfung durch die Möglichkeit der Patentierung von Pflanzen und Tieren in die Hände von multinationalen Konzernen gelangt?

Mit freundlichen Grüßen
Adelheid Bühler

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Bühler,

die hiesige Landwirtschaft mit ihren kleinen regionalen Strukturen ist in besonderem Maß von der neokapitalistischen Entwicklung der Weltwirtschaft betroffen. Deshalb ist es wichtig, regionale Vermarktungsstrukturen zu fördern und die Landwirtschaft vor subventionierten Billigimporten zu schützen. Wer die Landwirtschaft erhalten will, kann nicht gleichzeitig die Profitgier der Handelskonzerne unterstützen, wie dies mit Anhebung der Milchquote und des daraus resultierenden Preisverfalls geschehen ist. Wir brauchen eine sofortige Mengenreduzierung auf das Maß, welches auch bei uns verbraucht wird. Wir müssen gleichzeitig die Saldierungsmöglichkeiten streichen. Dafür sollte man eine Monitoringstelle schaffen, die das Ganze im Blick behält. Das Ziel ist eine Kostendeckende Milchproduktion was derzeit auf einen Milchpreis von ca. 40 Cent/Liter hinausläuft.
Ich möchte hier zu Bedenken zu bedenken geben, dass es sicher nicht sinnvoll ist, die Milchmenge mit Sojaprodukten aus anderen Ländern mit zu produzieren. Für Sojaplantagen reicher Grundbesitzer werden in Brasilien nach wie vor Regenwälder abgeholzt. Der Bauer, der zu 100% regional erzeugt, sollte mehr für seine Milch erhalten.
Die Bauern leisten einen wichtigen Teil zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Deshalb wollen wir die Bauern mit Förderprogrammen unterstützen, die Ihnen das verdiente Auskommen sichert. Als gelernter Landwirt weiß ich, wie viel Arbeit in einem Hof jeden Tag geleitstet werden muss, um Ihn am Laufen zu halten. Dies kann nicht überall durch die Vermarktung von Produkten und landwirtschaftlicher Dienstleistungen sichergestellt werden.
Zur Gentechnik in der Landwirtschaft: Ich setze mich ein für ein Verbot dieser lediglich auf Profit von Monsanto, Bayer und anderer Konzerne ausgerichteten "Technik". Sie bringt unvorhersehbare Folgen für die ganze Menschheit mit sich und verstärkt letztlich nur die Abhängigkeiten der Produzenten von den Konzernen, die damit die Möglichkeit haben ihre Profite zu Lasten der Menschheit noch mehr in die Höhe zu schrauben. Die Samenbanken dieser Konzerne gehören in die Hände der Allgemeinheit. Hier zeigt sich das weltweite Neokapitalistische System in einer seiner hässlichsten Formen. Das Bedürfnis aller Menschen nach gesunder Nahrung wird von den Konzernherren mit Füßen getreten. Wir müssen uns von der Abhängigkeit von den Produkten dieser Firmen entledigen, wieder alte Sorten anpflanzen und Anbaumethoden fördern, die chemische Pflanzenschutz- und industrielle Düngemittel unnötig machen.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Oßwald, Kandidat der Partei Die Linke für Lahr-Emmendingen