Werbung nur noch, wenn Werbung ja bitte am Briefkasten steht. Sind Sie dafür?
Guten Tag Lukas Minogue,
Ich fordere, dass Briefkastenwerbung nur noch zugestellt werden darf, wenn ein „Werbung, ja bitte“-Aufkleber auf den Briefkästen angebracht ist. Alle sollen selbst entscheiden, ob Werbung in den eigenen Briefkasten eingeworfen werden darf.
Pro Jahr landen 1,2 Milliarden Kilogramm Briefkastenwerbung in unseren Briefkästen, dabei möchten 75% der Bevölkerung diese gar nicht erhalten.
Für die Produktion der Werbung müssen Millionen Bäume gefällt werden – aus denen jährlich 1,2 Millionen Tonnen Papiermüll entstehen. Das sind fast zehn Prozent des jährlichen Papierverbrauchs von ganz Deutschland.
Auch kleine Unternehmen unterstützen uns: Die deutliche Mehrheit befürwortet eine Opt-in Lösung für Briefkastenwerbung.
Ein aktuelles Rechtsgutachten bestätigt die gesetzliche Umsetzbarkeit eines Opt-in-Systems auf Bundesebene bereits.
Liebe Frau B.,
ich befürworte es sehr, jegliche Art der Ressourcenverschwendung zu verhindern.
Bevor man jedoch Gesetze erlässt, die sinnvoll erscheinen, sollte man diese auch auf ihre Wirksamkeit prüfen. Ansonsten haben wir nur einen zahnlosen Tiger und es fällt trotzdem Papiermüll an.
Daher sollte man vorher in einer unabhängigen Studie prüfen, wie und ob ein solches Gesetz wirkt. Wichtig hierbei wäre herauszufinden:
- Inwiefern ändert es was im Vergleich zur momentanen Lösung mit "Keine Werbung"-Aufklebern? Haben wir am Ende dieselbe Situation nur das die Aufkleber von einem zum anderen Briefkasten wandern?
- Inwiefern hält man sich dran? Vor allem bei Wahlwerbung werden Aufkleber bereits jetzt öfters ignoriert. Würde sich dies mit der neuen Regelung ändern? Öfters ist es schwer nachzuweisen, dass jemand unerlaubt beworben hat.
- Würde die Regelung etwas an der gedruckten Menge an Werbung ändern oder würde diese trotzdem gedruckt und nur woanders genutzt werden oder vielleicht einfach direkt weggeschmissen werden?
Vielleicht haben Sie dazu ja sogar mehr Informationen als die, die ich finden konnte.
Nichtsdestotrotz stehe ich der Idee sehr offen gegenüber. In Bezug auf Punkt 2 würde ich die Strafen von unerlaubter Werbung erhöhen. Ähnliches hat ja bereits früher bei Werbe-Anrufen funktioniert.
Liebe Grüße,
Lukas Minogue