hallo Herr Lüder Möller war dieser 20 jährige Kriegseinsatz nun in Afghanistan von der USA Regierung, der Nato umsonst? Hat er gar nichts gebracht z.B. für die Verbesserung der Situation der Frauen?
19.8.21
Liebe Maria,
danke für deine Frage, die mir Gelegenheit gibt, auf eine brennende aktuelle Frage einzugehen.
Die MLPD war von Anfang an gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan – so wie wir alle Auslandseinsätze der Bundeswehr ablehnen. Als dieser Einsatz vor 20 Jahren von der damaligen rot-grünen Bundesregierung beschlossen wurde, rechtfertigte der damalige Außenminister Joschka Fischer diesen mit der „Befreiung der Frau“. Dem Anschein nach hat sich unter den afghanischen Marionetten-Regierungen die Lage von Frauen v.a. in Kabul verbessert, von einer Befreiung der Frau kann man aber nicht sprechen. 60% der Menschen leben unter der Armutsgrenze, patriarchale Strukturen wurden nicht beseitigt. Unter der Besatzung Afghanistans durch die NATO-Truppen sind mehr Zivilpersonen als Taliban-Kämpfer getötet worden. Erinnern wir uns an fast Hundert Tote bei einem Bombenangriff auf 2 Tanklaster – befohlen durch den damaligen deutschen Oberst Klein. Den imperialistischen Besatzungstruppen ging es nie um den Schutz der Menschen im Land, wie sich auch momentan an dem Desaster bei den Evakuierungen von gefährdeten Afghanen zeigt.
Der Berater von 4 amerikanischen Präsidenten, John Bolton, dementierte kürzlich in einem Interview, es sei den USA und der NATO darum gegangen, ein “Musterland“ aufzubauen. „Es ging in Afghanistan um Sicherheitsinteressen der USA und des westlichen Bündnisses, Punkt.“ (LN vom 19.8.21).
Wir Marxisten-Leninisten treten ein für das Selbstbestimmungsrecht des afghanischen Volkes und ich bin mir sicher, dass es irgendwann die faschistischen Taliban vertreibt. Auch die Frauen können sich nur selbst befreien. Es gibt in Afghanistan marxistisch-leninistische Organisationen, die diesen Befreiungskampf führen werden.