Frage an Ludwig Reiners von Nadine G. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Reiners,
leider ist es sehr schwierig, etwas über Sie, Ihre Einstellung und Ihre Ziele zu erfahren. Ich habe weder auf der Seite der Grünen im Internet etwas Aufschlussreiches über Sie gefunden noch nutzen Sie hier in diesem Forum die Möglichkeit, sich mit Ihrem Foto und einer Selbstdarstellung dem interessierten Bürger vorzustellen. Bedauerlich.
Als alleinerziehende Mutter von vier Söhnen habe ich im Laufe der Jahre viele leidvolle Erfahrungen hinter mir sowohl im Hinblick auf Kinderbetreuung im Kleinkindalter als auch die Gestaltung der Nachmittage von Schulkindern. Die Ganztagseinrichtungen sind vorwiegend besetzt von Kindern aus problematischen Familiensituationen, d. h. in denen beide Eltern arbeiten müssen, die Eltern geschieden sind usw. Besserverdienende sind nicht auf die Betreuung angewiesen oder schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Dadurch entsteht schon in Kindergarten und Schule eine Zweiklassengesellschaft. Dazu kommt, dass für ältere Schüler kein akzeptables Angebot für den Schulnachmittag existiert, dabei ist diese Gruppe ganz besonders gefährdet. Thema Alkohol, Drogen, Computersucht... Meiner Meinung nach ein Ganztagesschulsystem für alle mit höchster Priorität zu behandeln! Wie stehen Sie hierzu und was wollen Sie im Landkreis tun?
Freundliche Grüße
Nadine Girstenbrey
Sehr geehrte Frau Girstenbrey
erstmal vielen Dank für die ausführliche Anfrage. Ich werde zu den einzelen Bereichen jeweils kurz Stellung beziehen und die GRÜNE Position mit darstellen.
1. Kinderbetreuung:
Bereits für das Kleinkindalter sollte sowohl eine ganztägige als auch eine flächendeckende Betreuung eingerichtet werden. Schon 2009 ist hierfür der Rechtsanspruch bei besonderen familiären Belastungen wie etwa Berufstätigkeit vorgesehen. Dieser Rechtsanspruch wird 2011 auf alle Kinder unter drei Jahren ausgeweitet. Bei verbesserter personeller Ausstattung sollte die frühkindliche Förderung und Bildung - z.B. im Kindergarten eine Gruppe bis max. 15 Kindern und 2 Betreuungskräften - auch in Form von individueller Unterstützung schon gewährleistet sein. Das pädagogische Konzept sollte in enger Zusammenarbeit mit den Eltern entwickelt werden.
2. Ganztagesschulen: Zwingend erforderlich - bei max 25 Kindern pro Klasse und bei einer gemeinsamen Laufzeit von 9 Jahren sowie einer intensiven Verzahnung mit Berufsorientierung und Ausbildungsnetzwerken, um vor allem Stress und Angst zu reduzieren und der Verschiedenheit produktiv und flexiebl umzugehen. sowie sie anzuerkennen und wertzuschätzen. Wichtig scheinen mir hier Sprachförderung und Sprachlernangebote; oder auch Mathematik über die Bildhaftig einer Montessori-Pädagigk verständlich zu machen und so nahe zu bringen.
3. Suchtproblematik: Als jemand, der selbst 15 Jahre in diesem Sektor beruflich tätig war und hier 25% seiner Arbeitszeit mit Prävention in vielen Schulen aktiv war, halte ich hier insbesondere die Pärvention für dringend nötig auszubauen. M.E. sollte ein Unterrichtsfach geschaffen werden, in dem Erziehung (Selbsterziehung), Gesundheit und Ernährung ausführlich behandelt werden. Hier sind vielerlei spannende Projekte umsetzbar.
4. Landkreis-Aktionen: In enger Kooperation mit den Eltern- und Lehrerverbänden und auch den offiziellen Behörden würde ich hier nach Wegen der Umsetzung suchen und natürlich auf Landesebene die gestzlichen Voraussetzungen für eine solche Entwicklung auf den Weg bringen. Vorzuschalten wäre hier eine umfangreiche Bedarfsermittlung, mit der die Notwendigkeit entsprechend untermauert werden kann. Z.B. sollten die Erfahrungen der Schulsozialarbeiter hier mit ein gebaut werden
Da ich selbst die Grundschullehrerausbildung genossen und auch als Diplom - Sozialpädagoge meine Ausbildung habe und zudem derzeit mit schwersterziehbaren Jugendlichen arbeite, kann ich hier eine ganze Menge eigener Erfahrungswerte einfließen lassen.
Ich hoffe, damit einigermaßen ihre Fragen beantwortet zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ludwig Reiners