Für welche Art der Prostitutionspolitik werden Sie sich einsetzen?
Sehr geehrte Frau Schnell,
wie wollen Sie die Prostitution in Deutschland zukünftig regeln? Halten Sie eine Bestrafung von Freiern für sinnvoll? Soll das Betreiben von Bordellen und ähnlicher Betriebe weiter erlaubt sein?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort.
vielen Dank für Ihre Frage.
Prostitution ist kein Job, sondern ein soziales Problem und Ausdruck von gesellschaftlicher Frauenunterdrückung. Jede/r Frau und jedem Mann, die/der aus der Prostitution aussteigen will, muss geholfen werden. Die Bestrafung und Kriminalisierung sind keine Lösung. Das schafft immer einen Untergrund und weniger Schutz für die Prostituierten. Ich möchte in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben, in der nicht wie im Kapitalismus Menschen ausgebeutet werden und alles zur Ware wird, inklusive die zwischenmenschlichen Beziehungen und Sex käuflich sind.
Im Wahlprogramm schreibt DIE LINKE deshalb: "Gesellschaftliche Machtverhältnisse schlagen sich auch in der Sexarbeit nieder. In der LINKEN werden unterschiedliche Wege diskutiert, mit Prostitution politisch umzugehen. Einig sind wir uns darin, dass wir die Kriminalisierung und Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen ablehnen. Gestärkt werden müssen die Selbstorganisation, freiwillige Beratungs-, Umschulungs- und Fortbildungsangebote, eine angemessene Gesundheitsversorgung sowie die sozialen Rechte von Sexarbeiter*innen insgesamt, die auch als Selbstständige vielen Benachteiligungen ausgesetzt sind. Wir fordern auch einen Anspruch auf Sozialleistungen und sozialversicherte Beschäftigung sowie die Einbeziehung in eine Solidarische Erwerbstätigenversicherung."
https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm-2021/
Mit freundlichen Grüßen
Lucia Schnell