Lisa Stemmer
ÖDP
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Frage von Wilfred K. •

Frage an Lisa Stemmer von Wilfred K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Stemmer,

Zwei Fragen zu den großen Themen

Sie streben eine Wirtschaft ohne Wachstum an. Eine solche gibt es bisher nicht und es ist nicht klar, ob eine solche möglich ist. Was sind ihre konkreten Vorstrellungen über den Weg?
Wäre es nicht sinnvoll, dem ersten Übel der enthemmten Finanzwirtschaft Regelen zu geben, die ungehemmmt Spekulationen verhindern? Die das Geld wieder mit realen Werten verbinden?

Welche Haltung beziehen Sie zur Migration? Sollten wir die Zuwanderung regulieren und wenn ja, wie konkret hindern wir die Millionen Afrikaner, die in die EU wollen, zu kommen?

Und eine zur aktuellen Lage vor Ort in Brandenburg:
Vom 29. April bis ca. Mitte Juni 2019 soll großflächig via Hubschrauber das hochgiftige „Karate Forst flüssig“ auf einer Fläche von sage und schreibe ca. 8.000 ha versprüht werden. Bedeutet - keine Insekten mehr und dann keine Vögel. Haben Sie die Petition unterschrieben und planen Sie Aktionen dagegen?

Danke für Ihre Zeit
W. K.

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Kranich,

vielen Dank für Ihre Frage.

Eine Wirtschaft ganz ohne Wachstum wird es meines Erachtens kaum geben. Es geht mir darum, das, wie Sie richtig schreiben, entkoppelte und sinnlose Wachstum als Mittel zum Zweck zu hinterfragen. Heute schaffen wir oft keinen Mehrwert mehr, sondern der Konsum ist zum Selbstzweck geworden (Dazu ein kleiner TV-Tipp: https://www.arte.tv/de/videos/073938-000-A/die-erdzerstoerer/ ). Großunternehmen bedienen diesen Selbstzweck und schaffen damit einen Mehrwert für die oberen 10.000 der Welt und ihre Bankkonten. Die enthemmte Finanzwirtschaft ist hier ein weiteres Mittel zu Vermehrung des Reichtums einiger Weniger und zur eiligen Plünderung unseres Planeten, wie Sie richtig schreiben. Auch dazu hat sich meine Partei stets kritisch geäußert. Sehen Sie sich einmal an, was nun wegen des ungehemmten Wachstums und des Klimawandels in Grönland passieren wird: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/groenland-arktis-insel-koennte-sand-fuer-die-welt-liefern-a-1259023.html#ref=recom-outbrain

Zur Zuwanderung und Migration:

Deutschland wird ohne Zuwanderung aufgrund seiner demographischen Entwicklung nicht auskommen. In vielen Teilen der Erde wächst die Weltbevölkerung rasant. Dagegen wurde nichts unternommen und nun sind all die Menschen da. Gleichzeitig schafft unser Wirtschaftssystem die Probleme vor Ort in den armen Ländern, was wiederum Flüchtlingsströme erzeugt (z.B. durch unfaire Fischereiabkommen der EU mit afrikanischen Staaten, deutschen Waffenexporten, etc.). Natürlich muss Zuwanderung immer mit Augenmaß geschehen. Offene Grenzen sind keine Lösung, sondern faire Migrationsrouten und ein hartes Durchgreifen gegen Menschen, die sich nicht an unsere Grundregeln halten. Wir werden Migrationsbewegungen aber nie verhindern. Die Menschen stammen nach heutigem Wissensstand aus Afrika. Europäer siedelten im letzten Jahrhundert in die ganze Welt aus. Es wäre grotesk und ist politisch unredlich, nun den Afrikaner oder anderen Menschen den Wunsch nach einem guten Leben abzusprechen.

Wir brauchen eine gerechtere Verteilung von Reichtum und Vermögen auf der Welt! Freihandelsabkommen, wie TTIP oder andere Abkommen mit afrikanischen Staaten, dienen nicht dem Wohl der Masse der Menschen. Am Ende werden in Kenia die Tulpen dort billig produziert, damit wir den Strauß für 99 Cent beim Discounter kaufen können. Wir wollen daher fairen Handel, statt den Fokus allein auf den freien Handel zu setzen. Dies schafft Perspektiven in den Heimatländern. Gleiches gilt übrigens auch innerhalb der EU. In vielen Ländern haben Jugendliche keinerlei Perspektiven.

Herzlichen Dank für Ihren Hinweis. Natürlich habe ich die Petition umgehend unterzeichnet.

Ich hoffe, ich konnte Sie mit meinen Argumenten für eine Stimmababgabe am 26. Mai für meine Partei überzeugen.

Alles weitere auf https://www.wenigeristmehr.jetzt

Herzliche Grüße

Lisa Stemmer