Frage an Lisa Gärtner von Bernhard S. bezüglich Jugend
In immer mehr Städten in Deutschland gehen Schülerinnen und Schüler, inzwischen auch Eltern, Großeltern, Industriearbeiter und Wissenschaftler mit friday for future auf die Strasse. Was halten Sie davon und wie unterstützen Sie diese Bewegung?
Hallo Herr Schmidt!
Vielen Dank für Ihre Frage und entschuldigen Sie die späte Antwort. Ich begrüße es außerordentlich, dass sich bislang mindestens 2 Millionen Schüler an diesen Protesten beteiligen und endlich eine konsequente Politik zum Schutz des Weltklimas fordern.
Zu lernen, sich für die Zukunft zu engagieren und zu rebellieren gehört meines Erachtens heute zur nötigen Grundausbildung jedes Jugendlichen - das wiegt die verpassten Schulstunden hundertfach auf. Es ist auch sehr bedeutend, dass ein wachsender Teil dieser jungen Umweltaktivisten zunehmend den Kapitalismus als Ganzes infrage stellt, sich nicht mehr mit oberflächlichen Korrekturen und leeren Versprechungen zufrieden gibt, sondern dem Übel an die Wurzel gehen will. Dieser Weg ist der einzige, der die Einheit von Mensch und Natur nachhaltig retten kann. Wie immer treten nun einzelne antikommunistische Politiker auf den Plan, die diesem radikalen Geist einen Maulkorb verpassen wollen. Ich bin sicher, dass die große Mehrheit der Schüler sich davon mittelfristig nicht bevormunden lassen wird. In diesem Sinne bin ich in meiner Heimatstadt Gelsenkirchen auch selbst bei den FFF-Protesten engagiert, respektiere und fördere dabei ihren überparteilichen und selbstorganisierten Charakter.
Mit freundlichen Grüßen und viel Erfolg bei FFF in Albstadt!
Lisa Gärtner