Leon Fischer
dieBasis
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Frage von Peter S. •

Wie sieht Ihre Position aus zum Thema: Homöopathie, Berufsstand der Heilpraktiker, Impfpflicht?

Sehr geehrter Herr Fischer,

die Wahlen stehen bald an. Wie stehen Sie zum Umgang mit der Homöopathie? Was vertreten Sie für einen Standpunkt zum Umgang mit dem Berufsstand der Heilpraktiker? Wie sieht Ihre Position aus zum Thema: Impfpflicht?
Ich freue mich über eine aufschlussreiche Antwort

Mit freundlichen Grüßen
Peter Spautz

Antwort von
dieBasis

Guten Tag Herr Spautz,

vielen Dank für Ihre Nachricht und das Interesse an meinen Meinungen und der dieBasis. 

Ihre Fragen sind toll und ich möchte betonen, dass ich hiermit meine eigene Meinung vertrete. Diese Meinung werde ich verteidigen und alles dafür geben, sie zur Herbeiführung einer aus meiner Sicht besseren Situation einzusetzen. 

Ich betone es explizit, dass es meine Meinung ist, da das Konzept der dieBasis anders ist als wir es von den Altparteien kennen. Denn ich sehe mich als wirklicher (potentieller) Vertreter des Volkes und werde somit entsprechend unserer basisdemokratischen Grundsätze die entsprechend konsensierten Entscheidungen der Basis (also die der Wähler) vertreten. Diese konsensierten Entscheidungen werden natürlich nicht blind von mir vertreten. Ich kann nur vertreten, was im Einklang mit unserer Präambel, der Satzung, unseren 4 Säulen und meinem persönlichen Wertesystem steht. Die Dokumente zur dieBasis finden Sie auf unserer Website unter: Satzung - #dubistdiebasis (diebasis-partei.de)

Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen:

1. Umgang mit der Homöopathie: 

Meine Sicht dazu: 

Ich kann diese Frage nicht objektiv beantworten, da mein Vater Homöopath ist und ich schon seit ich mich erinnern kann homöopathische Behandlungen im Bedarfsfall erfahren habe. 

Dennoch versuche ich eine differenzierte Antwort zu geben: 

Ich bin der Meinung, dass ein jeder Mensch Selbstheilungskräfte besitzt, die durch geeignete Therapien und Behandlungen Unterstützt und sogar aktiviert werden können. Hierzu zählt neben der Schulmedizin die Homöopathie aber auch andere "alternative" Behandlungsmethoden wie die traditionelle chinesische Medizin. 

Genau wie die klassische Schulmedizin, hat nach meinem Empfinden auch die Homöopathie ihre dringende Daseins-Berechtigung, da die Schulmedizin häufig auf pragmatisch ermittelter Faktenlage mit höchst differenzierten Diagnosen bzw. Anamnesevorgängen funktioniert. Das ist in einigen Fällen wichtig, wie z. B. bei einer akuten Hodentorsion dringend eine Notfalloperation durchgeführt werden muss. 

Ebenso wichtig ist es in anderen Fällen den Menschen ganzheitlich (also die Physis und die Phsyche) mit einzubeziehen. Nach meinen Erfahrungen mit der Homöopathie, ist dies ganz besonders wichtig für den behandelnden Therapeuten und somit seinen Klienten, um erfolgversprechende Therapiemaßnahmen einleiten zu können. 

Einem Lebewesen (es gibt auch Tierhomöopathie) die notwendige, (nach eigener Einschätzung) richtige oder auch einfach nur gewünschte Therapiemethode oder Behandlung, eines wie auch immer gearteten Leidens zu verwehren entspricht nicht meinem Verständnis von Freiheit und demokratisch geprägten Gesundheitssystemen.

Ich möchte, dass die Homöopathie weiterhin frei zugänglich bleibt und jeder Mensch die freie Entscheidung hat, welcher Behandlungsmethodik er sich anvertrauen möchte. 

 

2. Umgang mit dem Berufsstand der Heilpraktiker: 

Erneut der Disclaimer, das ich nicht objektiv aber so ehrlich und objektiv wie möglich antworte. 

Die (vollständige) Ausbildung zum Heilpraktiker ist vielschichtig, tiefgreifend, umfangreich und schwer. Es gibt viele Spezialisierungen und Möglichkeiten, die eigene sich auf dem Weg zum Heilpraktiker / zur Heilpraktikerin bildende Weltanschauung in die spätere Therapeutentätigkeit einfließen zu lassen. Das kann ich aus direkter Erfahrung mit meinem Vater bestätigen und finde das gut.

Grundsätzlich unterstelle ich jedem Heilpraktiker, möglichst ganzheitliche Therapieansätze zu verwenden und eine grundsolide Ausbildung genossen zu haben, die auch den jeweiligen persönlichen Präferenzen entspricht. Hierdurch entsteht eine besondere Form der Leidenschaft - der Beruf wird häufig zur Berufung.

So lange es Menschen gibt, die den Beruf ausüben möchten und es auf der anderen Seite Menschen (Lebewesen) gibt, die das Angebot des Therapeuten in Anspruch nehmen möchten, sehe ich keinen Grund aus Sicht des Gesetzgebers regulatorisch einzugreifen. Einzelfälle, bei denen vermeintlich erfahrene Heilpraktiker psychoaktive Substanzen an unerfahrene Menschen ausgeben, bei denen es im Anschluss daran zu Vergiftungssymptomen kommt sind hiervon ausgenommen. Gleiches gilt aber auch für die Schulmedizin, die ebenfalls reguliert werden muss, was die leichtfertige Medikamentenausgabe (Opiate, Psychopharmarka, Antibiotika etc.) angeht. 

Der Berufsstand des Heilpraktikers sollte Anerkannt und Unterstützt und nicht permanent kritisiert werden. Es sollte mehr positive Aufklärungsarbeit über die Vor- und Nachteile von Therapiemethoden geleistet werden und auch die Möglichkeit der gesetzlichen Möglichkeit der Abrechnung über Krankenversicherungen gesprochen werden. 

Ich stehe dem Berufsstand des Heilpraktikers sehr offen und wohlwollend gegenüber.

 

3. Umgang mit Impfpflichten 

Eine Impfpflicht ist Zwang, Zwang widerspricht mindestens zwei unserer Säulen: Die der Freiheit (also auch die Entscheidungsfreiheit über den Umgang mit dem eigenen Körper) und aber auch die der Achtsamkeit bzw. des liebevollen Umgangs. 

Auch Impfpflichten durch die Hintertür (Masernimpfung bei Kindern), ist nicht vereinbar mit unseren Grundsätzen. Die indirekte Masernimpfpflicht ist deshalb eine Pflicht, da die Eltern zwar entscheiden können, ob Sie Ihr Kind impfen lassen, aber diese Impfung Voraussetzung zu Einschulung ist. Nun greift der (in)direkte Zwang, da Eltern verpflichtet sind Ihre Kinder in die Schule zu schicken (Schulpflicht). Hierüber hat der Staat wieder Möglichkeiten Druck aufzubauen, um die Impfung zu erzwingen. 

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich und auch ein großer Teil (wenn nicht sogar die gesamte dieBasis) der dieBasis gegen eine Impfpflicht und indirekte Impfpflichten ist. 

Auch hier möchte ich einen Schritt weiter gehen und das Thema der Anreizsysteme beleuchten. Ich lehne es ab, Menschen über Anreizsysteme zu einer Impfung zu bewegen. Dies ist für mich einfache Manipulation und führt besonders bei Menschen die finanziell schwächer gestellt sind oder sich sogar in einer Notsituation befinden zu einer materialistischen Entscheidung. Die Gefahr, dass hier gesundheitliche Aspekte ausgeblendet oder zumindest in den Hintergrund gestellt werden, ist zu hoch als das man über ein solches Vorgehen nachdenken sollte. 

 

Ich hoffe ich habe Ihre Fragen beantworten können und wünsche Ihnen jetzt ein schönes Wochenende. Falls noch etwas offen ist, zögern Sie nicht und melden sich gerne erneut. 

Viele Grüße

Leon Fischer aus Hannover