Frage an Lars Herrmann von Gerd R. bezüglich Innere Sicherheit
Warum behaupten Sie, dass die Polizeireform in Sachsen "auf Kosten der Sicherheit der Bürger" geht?
Nach Angaben des sächsischen Innenministers hätte Sachsen auch noch nach der Reform mehr Polizisten als vergleichbare Flächenländer.
Es soll doch nur die Verwaltung schlanker werden!
Sehr geehrter Herr Richter,
Der Berechnungsschlüssel ist eine Mogelpackung. Während man in den anderen Bundesländern in der Tat nur die verfügbaren Polizeibeamten als Berechnungsgrundlage heranzog, wurde in Sachsen mächtig getrickst. Hier wurden pauschal auch die Bediensteten sonstiger Behörden mit polizeilichen Aufgaben hineingerechnet, also Mitarbeiter von Ordnungsämtern, die z.B. Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Zwar mag es hilfreich sein, Straftäter auf der Flucht „ zu blitzen“, aber wesentlich elementarer wären Polizisten, welche die Kriminellen auch verfolgen und zur Strecke bringen können.
Die Polizeigewerkschaften – z.B. die GdP Sachsen- hatten bereits auf diesen Berechnungsfehler hingewiesen, jedoch wollte dies niemand hören. Die Beamten in der Verwaltung machen nur einen Bruchteil bei der Polizei Sachsen aus. Die Vision der sächsischen Staatsregierung, diese zu verkleinern und dadurch mehr Polizisten " auf die Straße " zu bekommen, wird nicht aufgehen. Das haben bereits schon vorausgegangene Reformen bei anderen Polizeien gezeigt. So zuletzt bei der Reform der Bundespolizei. Die Gutachten dazu sind eindeutig, nämlich dass diese gescheitert ist und die Mitarbeiter an der Grenze ihrer Belastbarkeit eingesetzt werden. Der sprunghafte Anstieg von Depressionserkrankungen wie "Burn Out" ist nur eine Folge davon. Die Bürger in Sachsen bekommen die Folgen der Reform schon jetzt schon zu spüren. Wer an einem Samstagabend die 110 wählt, muss meist etwas länger auf einen Toniwagen warten.
Mit freundlichen Grüßen
Lars Herrmann