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Frage von Renate K. •

Frage an Kurt Beck von Renate K. bezüglich Bildung und Erziehung

Als zweite Vorsitzende des Vereins "Gemeinsam leben und lernen" e.V. Koblenz trete ich für die Integration behinderter Kinder in die allgemeinbildenden Schulen ein. Nachdem unser Sohn Kindergarten, Grundschule und einen Teil der Hauptschule(Klasse 8) integrativ durchlaufen hat, sind unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet reichhaltig. Die Einrichtung der Schwerpunktschulen haben wir sehr begrüßt, doch auch die Negativerfahrungen können sich sehen lassen (Kampf, Kampf, Kampf...). Bei der bevorstehenden Wahl ist für mich bezüglich der Integration die Politik der CDU nicht akzeptabel, nur stellt sich die Frage: "Was tut eine SPD-Regierung konkret für den Ausbau der Schwerpunktschulen in Rheinland-Pfalz, damit es nicht eine Einrichtung für Einzelne bleibt, die es sich finanziell leisten können (wir erhalten vom Rhein-Lahn-Kreis seit dreineinhalb Jahren keine Integrationshilfe!) und wo bleibt der soziale Aspekt dieser an sich guten Absicht?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Karbach,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Mit der Übernahme der Regierung im Jahr 1991 ist für die rheinland-pfälzische SPD das selbstverständliche Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung ein Ziel, das wir anstreben und für das wir auch konkrete Maßnahmen ergriffen haben. Das setzt eine möglichst frühe gemeinsame Erziehung in Kindertagesstätten und Schulen voraus. Wir setzen daher seit dem Schuljahr 2001/02 schrittweise und zielstrebig das Konzept der Schwerpunktschulen um. Schwerpunktschulen in der Primar- und Sekundarstufe I erweitern das Angebot des wohnortnahen integrativen Unterrichts in Rheinland-Pfalz, dass heißt an diesen Grundschulen und Schulen in der Sekundarstufe I werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit nicht behinderten Schülerinnen und Schülern wohnortnah unterrichtet und erhalten zieldifferenten Unterricht.

Im Schuljahr 2005/06 besteht dieses Angebot an 62 Grundschulen und 34 Schulen der Sekundarstufe. Es ist unser erklärtes Ziel, dass Schwerpunktschulen keine Inseln bleiben, sondern Motor für die Entwicklung von individualisierendem Unterricht in Schulen der Primarstufe und in der Sekundarstufe I werden. Ich darf Ihnen versichern, dieses Angebot werden wir auch künftig entsprechend dem Bedarf und in die Fläche orientiert ausbauen. Ziel ist es, ein wohnortnahes Netz von Schwerpunktschulen zu schaffen, das allen Schülerinnen und Schülern, deren Eltern es wünschen, die Teilnahme am integrativen Unterricht ermöglicht.

Was die Integrationshilfen von Seiten des Landkreises anlangt, auf die ein gesetzlicher Anspruch besteht, kann ich Ihnen leider keine konkrete Antwort geben, da mir Ihr individueller Fall nicht bekannt ist und ich mich auch nicht in die Zuständigkeiten der Gebietskörperschaften einmischen möchte. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir in einem Brief Ihre persönliche Situation darlegen, vielleicht kann ich Ihnen ja mit einer Auskunft weiterhelfen.

Für Ihr ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich möchte ich Ihnen auf jeden Fall herzlich danken und wünsche Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen
Kurt Beck