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Krystyna Jurzitza
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Frage von wolfgang h. •

Frage an Krystyna Jurzitza von wolfgang h. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Jurzitza,

die DB AG plant einen Ausbau der Güterstrecke zwischen Hamburg und Skandinavien, der eine Verdreifachung des Güterverkehrs ermöglichen soll. Knapp 20% des Güterverkehrs (Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 8, Reihe 1.4 für die Jahre 2015 und 2016, Seite 10) wird voraussichtlich auf den Transport von Gefahrgut und radioaktiven Stoffen entfallen. Die Strecke führt durch dichtbesiedelte Wohngebiete im Hamburger Osten. Feigenblatt des Projektes ist die S4. Die Fahrgastkapazität der geplanten S4 überschreitet die Fahrgastkapazität der bestehenden Regionalbahn RB81 gemäß Berechnung der Anhörungsbehörde der FHH um lediglich rd. 4% (Quelle: Stellungnahme der Anhörungsbehörde zum PFA 1 Seite 218). Zur Ausweitung der Mitfinanzierung der S4 durch den Bund wird das Projekt von der Hamburger Regierung unterstützt. Der Ausbau der Strecke belastet die Umwelt, die Natur und die Anwohner durch Zerstörungen, Lärm und Enteignungen in erheblicher Weise.
Was haben Sie bereits unternommen bzw. was werden Sie unternehmen, um der Natur und den Anwohnern die unzumutbaren Belastungen aus dem Ausbau der Güterstrecke zu ersparen?
Würden Sie die Bemühungen
• um eine Verlagerung des Güterverkehrs auf eine Umgehungsstrecke
• eine Neubaubeschränkung auf die S4
• den Neubau eines Radschnellweges auf der durch die Verlagerung des Güterverkehrs freiwerdenden Fläche
unterstützen?
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Heins

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Antwort von
DIE LINKE

 Sehr geehrter Herr . H.,

ich bedanke mich für Ihr Interesse und beantworte hiermit gerne die gestellte Frage.

Ich setze mich für Regionalität der Produktion und Verarbeitung sämtlicher Güter ein, wo es nur möglich ist. So entsteht von Vornherein weniger Bedarf für Transport und was vermieden werden kann, bereitet keine Probleme. Meiner Meinung nach müssen wir nicht immer Alles zur Verfügung haben, ein Beispiel: niemand braucht im Winter Erdbeeren. Schädliche Abfälle, zum Beispiel radioaktive oder giftige Stoffe, sollte man vermeiden und das unterstützt DIE LINKE, indem sie sich voll und ganz hinter das Konzept der erneuerbaren Energien stellt. Abfälle, die schon da sind und entsorgt werden müssen, sollten im Bedarfsfall so transportiert werden, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen und Tiere möglichst gewahrt bleibt. Dazu muss man notfalls auch alternative, längere Transportwege in kauf nehmen. Selbstverständlich werde ich mich dafür einsetzen, den Schaden von den Anwohnern abzuwenden, auch wenn dazu eine alternativ längere Strecke auf der Schiene gebaut werden müsste.

Es ist völlig selbstverständlich für mich, dass Gesundheit und Klimaschutz vor möglichen wirtschaftlichen Interessen stehen müssen. Die notwendigen Transporte müssen umweltschonend erfolgen. Derzeit ist das durch Schienenverkehr am besten umsetzbar.

Ich würde auch jederzeit Projekte unterstützen, die Radwege auf frei werdenden Flächen fördern, in dem von Ihnen angefragten Fall selbstverständlich auch, wenn sich das Neubauprojekt auf S4 beschränken würde (wenn eine alternative Strecke für den Güterverkehr zustande kommt).
Politik soll immer dem Menschen dienen, deswegen müssen politische Entscheidungen immer alle Beteiligten mit einbeziehen.

Ich hoffe Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben,

mit freundlichen Grüßen

Krystyna Jurzitza