Frage an Konstantin Fröhlich von Sascha H. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrter Herr Fröhlich,
die Rheinpfalz druckt in ihrer Ausgabe vom 13.02.2021 einen Leserbrief ab, wonach die Gehälter von hohen kirchlichen Würdenträgern in Deutschland nicht von der Kirchensteuer, sondern von allen Steuerzahlern (also auch konfessionslosen Bürgern) finanziert werden. Diese Information ist mir zwar nicht neu, aber angesichts der zitierten Größenordnung von einer halben Milliarde Euro jährlich fühle ich mich jetzt doch angestoßen, Sie dazu zu befragen, ob Sie bzw. die GRÜNEN diese unakzeptable Praxis nicht beenden wollen? Vielen Dank und freundliche Grüße, S. H.
Hallo Herr H.,
Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort auf Ihre Frage. Ich arbeite das erste mal mit Abgeordnetenwatch und ihre Frage ist leider verschütt gegangen.
Hier aber meine Antwort.
Wir GRÜNE stehen bundeseinheitlichen Initiativen zur Ablösung der Staatsleistungen an Kirchen offen gegenüber und setzen uns für eine länderübergreifende Regelung zur finanziellen Entflechtung von Staat und Kirche ein.
Bestehende Einspruchsmöglichkeiten der Kirche bei der Verleihung akademischer Grade und bei der Besetzung nicht theologischer Professuren wollen wir abschaffen.
Auf Bundesebene arbeiten wir GRÜNE an einem Gesetz zur Ablösung der Staatsleistungen, die der Staat seit 1803 als Entschädigung für erlittene Rechtsverluste und Vermögenseinbußen an die Kirchen zahlt. Wir erfüllen damit einen seit 100 Jahren bestehenden Verfassungsauftrag.
Ich hoffe ich habe ihre Frage beantwortet und konnte Ihnen weiterhelfen.
Viele Grüße
Konstantin Fröhlich