Hallo, Hr. Wanner, wie stehen Sie zu Volksentscheiden ? Gruss Stefan Kasper
Guten Tag Herr K., ich zitiere zunächst aus unserem Wahlprogramm:
„Die Demokratie demokratisieren! Demokratie ist mehr, als alle vier Jahre seine Stimme abzugeben. Dafür müssen auf allen Ebenen und in allen Bereichen – von der europäischen, internationalen wie kommunalen Ebene bis hin zum Betrieb, zur Wirtschaft – mehr Mitbestimmung und Beteiligung geschaffen werden. Deshalb fordert DIE LINKE seit Jahren, dass Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheide auch auf Bundesebene möglich sein müssen.“
Aber das reicht nicht und wird auch nicht allen Anforderungen an demokratische Rechte der Menschen gerecht. Deshalb befürworten wir, „ein maschinenlesbares und transparentes Lobbyregister einzuführen und treten für ein Beschäftigungsverbot von Lobbyisten in Bundesministerien und – bei Vollzeitparlamenten – von Abgeordneten als bezahlte Interessenvertreter für Dritte ein.“
„Abgeordneten muss es verboten sein, Spenden anzunehmen. Die Nebenverdienste von Abgeordneten sind auf Euro und Cent zeitnah zu veröffentlichen. Unternehmens- und Lobbyistenspenden an Parteien sowie das Parteiensponsoring wie Unternehmensstände auf Parteitagen wollen wir verbieten und Spenden von Privatpersonen auf 25.000 Euro im Jahr begrenzen.“
„In den letzten Jahren sind vielen Organisationen mit dem Gemeinnützigkeitsrecht Steine in den Weg gelegt worden. Das wollen wir ändern und dazu das Gemein nützigkeitsrecht reformieren.“ Die VVN-BdA, campact und viele andere, gesellschaftskritische Organisationen waren betroffen.
Bei Volksinititiativen, -entscheiden und -begehren ist immer auch sehr wichtig, dass den Aktivist*innen die Möglichkeit gegeben wird, in Medien ihr Anliegen bekannt zu machen. Öffentlich-rechtliche Medien sind deshalb ein ganz wichtiger Baustein einer demokratischen Gesellschaft. Und Volksentscheide sind keine Selbstläufer für gesellschaftliche Verbesserungen.
Mit freundlichen Grüßen
Konrad Wanner