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Klemens Albert
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Frage von Harry E. •

Frage an Klemens Albert von Harry E. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Albert,
sicher haben Sie die Diskussion über den Bau von Windkraftanlagen in unserer Region mitverfolgt.
Dazu habe ich folgende Fragen:
1. Welchen Mindestabstand zur Wohnbebauung halten Sie für angemessen?
2. Halten Sie es für richtig, dass die Rhön beim Bau von Windkraftanlagen trotz deutlich besserer Windhöffigkeit zu Lasten des Grabfelds verschont wird?
3. Würden Sie den Bau von 200 m hohen Windkraftanlagen in einer Entfernung von 800 m zu Ihrem Wohnhaus befürworten?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Eckardt,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Zunächst will ich festhalten, dass ich für die Nutzung von Windenergie bin, aber nicht für eine bedingungslose Nutzung. D.h. sie darf nicht die Lebensqualität der Bevölkerung unnötig einschränken. Außerdem strebe ich an, dass die Wertschöpfung aus der Nutzung der Windenergie nicht wieder nur bei den Großkonzernen landet, sondern dass die Bürger die Möglichkeit haben, sich daran zu beteiligen und damit die Wertschöpfung in der Region bleibt.

zu 1. Ich halte es für wichtig, zur nächsten Wohnbebauung einen Abstand von 2.000 m einzuhalten. Dies lässt sich in unserer weniger dicht besiedelten Region durchaus umsetzen. Eventuellen Geräuschbelästigungen durch zu nahe Abstände kann ich als Anwohner nicht entgehen, deshalb sollte man darauf achten, dass die Lebensqualität nicht unnötig eingeschränkt wird.

zu 2. Dass die Rhön verschont werden soll versteh ich nicht so recht. Gerade die Natur der Rhön würde durch Windkraftanlagen im Vergleich zur Energieerzeugung durch fossile Rohstoffe geschont. Und wegen der hohen Windhoffigkeit könnten die Windanlagen niedriger und in anderer Technik ausgeführt werden. Dass den einen oder anderen Rhönwanderer vielleicht der Anblick von Windrädern stört, halte ich nicht so sehr als ein schwerwiegendes Argument. Letztendlich dienen sie der Abkehr von Atomstrom und Kraftwerken mit fossilen Energieträgern, und das ist allemal besser.

zu 3. Natürlich würde ich mich gar nicht freuen über eine hohe Windkraftanlage nahe vor meiner Haustür. Das muss auch gar nicht sein, denn es gibt Platz genug in größeren Entfernungen. Das Problem dabei ist oft, dass die Betreiber aus Kostengründen keine längeren Zuleitungen zum Stromnetz wollen. Ein zweites, oftmals bedeutenderes Argument ist aber dies: Sobald in einem für Windkraftanlagen vorgesehenen Gebiet einer der Entscheidungsträger in einem kommunalen Gremium einen Vorteil dabei wittert (z.B. dort einen Acker hat), beeinflusst dies die Entscheidung seiner Partei bzw. Gruppierung.

Mit freundlichen Grüßen

Klemens Alber